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Systemisches Coaching Online‑Ausbildung

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  1. Systemisches Coaching entdecken
    Willkommen in der Online-Ausbildung »Systemisches Coaching«!
  2. Crashkurs »Coaching«
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  3. Coachees finden
  4. Session 1: Anamnese durchfĂĽhren
    Anamnese: das Fundament des Coachings
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  5. Effektives Coaching: Prozess & Techniken
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  6. Session 2: Ressourcen aktivieren
    Methodik: Ressourcen-Aktivierung
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  7. Psychologisches Grundwissen: Ressourcen & Kompetenzen
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  8. Exkurs: Feedback geben und nehmen mit Ăśbung
  9. Session 3: Inneres Team
    ✍️ Methode: Inneres Team
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  10. Exkurs: Reframing
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  11. đź“– Psychologische HintergrĂĽnde
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  12. Strategie: Systemischer Coaching-Navigator
  13. Session 4: Visionsfindung
    Interventions-Technik: Visionspyramide
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  14. Psychologisches Grundwissen: Potenzialentfaltung
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  15. Vertiefung: Systemisches Coaching in geheimer Mission
    5 Ăśbungen
  16. Session 5: Coaching abrunden
    Die weitere Entwicklung als systemischer Coach
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  17. Finale psychologische Grundlagen
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  18. PrĂĽfungsvorbereitung: Abschluss als Systemischer Coach
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Lektion Fortschritt
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Die Trauma-Brille

Ein Trauma kann als eine »normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis« verstanden werden. Wenn ein Mensch etwas erlebt, das als zu belastend oder bedrohlich empfunden wird, kann daraus eine seelische Wunde – ein Trauma – entstehen. Das Besondere an Traumata ist, dass sie den Betroffenen auch Jahre später noch zu schaffen machen, da sie oft schädliche Verhaltensweisen und unangenehme Gefühle verursachen.

Man geht mittlerweile immer häufiger davon aus, dass Traumata die häufigste Ursache psychischer Erkrankungen sind. Deshalb empfiehlt es sich sehr, Symptome und Verhaltensauffälligkeiten zuerst unter dem Blickwinkel Trauma anzusehen.

Alle Symptome im hier und jetzt stehen im engen Zusammenhang mit der Bewältigung und dem Überleben des Traumas. Viele der heute als störenden Symptome dienten im Trauma dem Überleben der Person.

Um die Symptome besser zu verstehen muss folgendes beobachtet, und dann konkret und exakt beschrieben werden:

  • das symptomatische Verhalten
  • die Situation, in der das Verhalten auftritt → Identifikation von Trigger-Reizen

Mit der Beschreibung des Verhaltens und der Situation kann dann die Verbindung zum Trauma gezogen werden. Dieses konkrete Beschreiben des Verhaltens und der Situation ist eine Grundhaltung der traumazentrierten Sichtweise.

Wir Menschen neigen dazu, problematisches Verhalten mit psychodynamischen Mustern zu erklären, anstatt es erst einmal genau zu beschreiben, und dann darunterliegende Muster herauszuarbeiten.

Das Konzept des guten Grundes

Wir gehen auch davon aus, dass jedes Verhalten eines Menschen einen guten Grund hat. Das heißt insbesondere, dass auch jedes unkonventionelle, andersartige und störende Verhalten einen guten Grund hat.

Was bedeutet das für uns? Menschen mit Traumatisierungen zeigen oft Verhalten, welches für ihr Umfeld unverständlich, seltsam und unpassend erscheinen mag. Für die Aufklärung und einen empathischen Umgang ist es dann hilfreich, bewusst zu machen, dass jedes Verhalten eines Menschen ursprünglich einen guten Grund hatte, zum Beispiel eine Schutzreaktion war.

Beispiel:

Hediyeh, ein persisches 8-jähriges Mädchen im Kinderheim, schleicht sich nachts heimlich in die Küche und stibitzt Lebensmittel, welche sie dann an Orten in ihrem Zimmer versteckt: unterm Bett, im Kopfkissen, hinter dem Schrank. Dafür bekommt sie regelmäßig Ärger mit dem Personal. Auf Nachfrage, warum sie dies tue, antwortet sie nicht und wird ängstlich.

Hintergrund:

Hediyeh erlitt viel Hunger als Kleinkind, ihre leiblichen Eltern ließen sie hungern. Sie war in einem jüngeren Alter darauf angewiesen, dass sie alle Nahrung sammelte, die sie finden konnte. Ihre Erfahrung von Hunger und Vernachlässigung lässt sie nun auch weiterhin Essen hortet, auch wenn es dafür aktuell keinen äußeren Grund mehr gibt, da sie eigentlich genug Essen bekommt im Kinderheim.

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