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Kreativitäts-Coaching Online-Ausbildung

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  1. đź‘‹ Willkommen in der Ausbildung!
  2. 📖 3 Formen des Kreativitäts-Coachings
  3. 📖 Kreativitäts-Coaching in der Praxis
    3 Ăśbungen
  4. Session 1: Coaching - geht das auch kreativ?
    📖 Crashkurs »Coaching«
    5 Ăśbungen
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  5. ✍️ Methode: Anamnese
    2 Ăśbungen
  6. Session 2: Deine ersten Kreativitätstools
    📖 Crashkurs »Kreativität«
    2 Ăśbungen
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    2 Tests
  7. ✍️Kreativitätsmethoden
    2 Ăśbungen
  8. Session 3: Kreativität in Gruppenprozessen
    đź“– Brainstorming im Team
    4 Ăśbungen
  9. Session 4: Kreative Träume
    ✍️ Methode: Träume & Visionen
    2 Ăśbungen
  10. đź“– Psychologische HintergrĂĽnde
    3 Ăśbungen
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  11. Session 5: Reframing
    ✍️ Methode: Reframing
    5 Ăśbungen
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    2 Tests
  12. đź“– Psychologisches Hintergrundwissen
    2 Ăśbungen
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  13. Session 6: Make Art not Coaching
    ✍️ Coaching-Kunstwerke
    3 Ăśbungen
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  14. ✍️ Transfer
    2 Ăśbungen
  15. 🎓 Bravo!
    3 Ăśbungen
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Kreativität – wovon reden wir eigentlich? In unserer Alltagssprache ist Kreativität mehrdeutig. Manchmal wird von einem Prozess (»ein kreatives Event«), Persönlichkeitseigenschaften (»ein Mensch ist kreativ«) oder einem Werk (»ein kreatives Bild«) geredet.

Modell für Kreativität: 6 Komponenten

Beginnen wir mit einem kreativen Prozess. Was beinhaltet er und wie wird er ausgelöst? Dafür haben wir einen exemplarischen kreativen Prozess in 6 Komponenten unterteilt:

  1. Spannungen (emotional, sozial & kognitiv)
  2. Haltung (Hosting, Mindset, Facilitation) 
  3. Frame (Thema & sozialer Kontext)
  4. Content (Wissen & Ressourcen)
  5. Methoden (Technik, Taktik & Strategie)
  6. Werk (Ergebnis, Produkt & erfolgreicher Abschluss)

DT Growing Growth Hacking
6 Komponenten Was braucht Kreativität_ kreativer Prozess - Kreativitätsfaktoren Kreativitätscoaching

Beispiel-Prozess: Wohnung einrichten

Anschaulich wird das durch ein Beispiel. Stell dir vor, du bist umgezogen und richtest dein neues Zuhause ein.

  1. Innere Spannung: Du willst dein neues Zuhause schön gestalten, dich wohlfĂĽhlen und deine täglichen BedĂĽrfnisse befriedigen (z.B. Kochen, Waschen, etc.) AuĂźerdem mĂĽssen die Mitbewohner berĂĽcksichtigt werden. 
  2. Innere Haltung: Gestaltest du mit Freude und suchst dir gezielt Inspiration und Austausch – oder empfindest du es als Last, dein Zuhause einrichten zu mĂĽssen – und tust nur das Nötigste? 
  3. Frame: Schaust du auf die Wohnung als ganzes? Oder beschäftigst du dich zuerst nur mit der KĂĽche? Orientierst du dich an Feng Shui, oder versuchst du unbewusst dein Elternhaus zu imitieren? 
  4. Content: Du richtest deine Wohnung mit Möbeln, Pflanzen, Kochtöpfen, Handtüchern, etc. ein. Das sind die variablen Ressourcen deines Kreativ-Prozesses.
  5. Methoden: Sägst du dir dein Regal selbst zurecht, oder suchst du dir Beratung durch einen Interior Designer? Gehst du systematisch vor, oder überlässt du alles dem Zufall? Brainstormst du mit der Familie oder nimmst du das, was da ist?
  6. Werk: Die eingerichtete Wohnung ist das Ergebnis, dein kreatives Werk. 

Beispiel-Prozess: Frieda Kahlos Lebenswerk

Nehmen wir als Kontrast noch ein etwas größeres, kĂĽnstlerisches Beispiel: 

Frieda Kahlo’s Bilder sind weltberĂĽhmt geworden. Darin hat sie ĂĽber Erwachsenenleben hinweg ihre emotionalen Leiden verarbeitet.

  1. Innere Spannung: Frieda Kahlo erlitt einen schweren Unfall und litt seitdem unter sehr starken körperlichen und emotionalen Schmerzen.
  2. Innere Haltung: Während auch viele düstere Phasen ihr Leben bestimmten, öffnete sie sich immer wieder dem künstlerischen Schöpfungsprozess und arbeitete Werke so lange aus, bis sie eine erhabene Gestalt annahmen.
  3. Frame: Hier ist der Rahmen ein buchstäblicher, aus Holz, mit Leinwand.
  4. Content: Mal geht es um Blumen, Tiere, mal um ein Selbstportrait, mal um Politik.
  5. Methoden: Leinwand, Pinsel, Geduld, expressionistische Malstile.
  6. Prozess: Jedes einzelne Bild ist ein künstlerischer Prozess an sich, damit auch die Dialoge mit ihrem Partner Diego Riviera. Sie alle schachteln sich ein in den großen Meta-Prozess ihres Lebenswerkes, welcher ihrer seelischen Dynamik Ausdruck ermöglicht.

Kreative Domänen – Anwendungsbereiche

Kreativität kann auf verschiedene Prozesse ausgerichtet sein, z.B. fĂĽr eine Person oder eine Gruppe. Der kreative Prozess kann rational, oder auch kĂĽnstlerisch-verspielt sein. 

Je nachdem sieht die Form des kreativen Prozesses dann natĂĽrlich anders aus.

  • Gestaltung des eigenen Lebens im Alltag (Zimmereinrichtung, Mode, Webseite, Social Media, Hobbies, Geschenke)
  • Werke & Produkte ausgestalten, sodass sie sich in das soziale System sinnvoll einfĂĽgen (sinnvoll, ästhetisch, funktional, inspirierend, praktisch…)
  • Interaktionen & Events (Geburtstagsfeier, Partys, Klassentreffen, Workshops, Zaubershow)
  • in einem vertrauten professionellen Gebiet (z.B. Grafikdesign, Marketing, Produktentwicklung, Lehren & Wissen vermitteln)
  • in einem unbekannten professionellen Gebiet (Innovationen, Ăśbernahme eines komplexen Projektes, Erfinden von neuen Dingen…)
  • eigenes Lebenswerk finden, erfinden, entwickeln
  • einen Sinn fĂĽr die Gesellschaft & Welt erfĂĽllen, durch ehrenamtliche Arbeit, Aufbau einer NGO, politisches Engagement etc.

Die 4 P’s von Kreativität – ein weiteres Kreativitätsmodell

1961 wurde des 4P Modell von Mel Rhodes eingefĂĽhrt. Er beschreibt vier verschiedene Arten Kreativität zu betrachten – das Produkt, den Prozess, die Person und das Umfeld (englisch Press).

  1. Das kreative Produkt beschreibt er als etwas das sowohl neu als auch nĂĽtzlich ist.
  2. Der kreative Prozess ist eine Abfolge von Gedanken und Handlungen, durch welche die Produktion eines originellen(neu) und wertvollen(nĂĽtzlich) Werks umfasst. Es gibt viele Theorien, die davon ausgehen, dass der kreative Prozess mehrere Stufen umfasst, indem sie Schritt-fĂĽr-Schritt-Modelle verwenden (Beispiele: 4-stages of the creative process von Wallas, 1926 oder 7-stages of the creative process von Osborn, 1953). Die Modelle unterscheiden sich in der AusfĂĽhrlichkeit und den Bezeichnungen der Stufen, sind sich aber insgesamt sehr ähnlich.
  3. Die kreative Person wird häufig mit Persönlichkeitsmerkmalen in Verbindung gebracht z.B. sagt man eine kreative Person sei kĂĽnstlerisch begabt i.S.V. musikalisch und sie kann gut malen/zeichnen. Genau betrachtet verbirgt sich hinter einem kreativen Individuum aber mehr als dieser Stereotyp. Oftmals verfĂĽgen kreative Menschen ĂĽber gegensätzliche Persönlichkeitsmerkmale, d.h. ein kreativer Mensch ist sowohl klug als auch naiv, verspielt und diszipliniert, energiegeladen und mĂĽde, phantasievoll und realistisch, extrovertiert und introvertiert, weiblich und männlich, rebellisch und konservativ, demĂĽtig vor Leistung und stolz auf Erreichtes, leidenschaftlich und objektiv in Bezug auf die eigene Arbeit, und seine Offenheit und Sensibilität setzt ihn Schmerz und Freude aus.
  4. Das letzte der 4’Ps ist das Umfeld (eng. Press). Es beschreibt externe Faktoren, die den Prozess und die Person beeinflussen. Diese Umweltfaktoren können entweder hinderlich oder förderlich fĂĽr die Kreativität sein.

Es gibt viele weitere Modelle die versuchen Kreativität wissenschaftlich zu erklären. Viele ähneln sich in einzelnen Punkten oder versuchen Teilaspekte eines größeren Modells zu konkretisieren.

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