Die 10 Gebote des Design Thinking

Jede Religion hat ihre Gebote, so auch das Design Thinking. Die Propheten Steve Jobs, Tim Brown und David Kelley haben sie vom Berg auf die Erde gebracht und dem Volk der Designer, Unternehmer und Internetpioniere verkündet.

1. Du sollst früh und häufig scheitern

Scheitern ist erlaubt, frühzeitig und häufig. Das nennt man heute eine „positive Fehlerkultur“. Denn wer nicht wagt, der nicht gewinnt und wer Pionierarbeit leisten möchte, der muss zwangsläufig Ideen ausprobieren, die wieder verworfen werden.

Das wusste schon Thomas Alva Edison, der tausende Versuche brauchte, um die Idee der Glühbirne zum leuchten zu bringen.

„Fail early and often.“
Steve Jobs

2. Du sollst keine anderen Götzen anbeten als den Endnutzer

Der Nutzer der Innovation und seine Bedürfnisse sind heilig. Aufgabe eines jeden Design Thinkers ist es, die Bedürfnisse des Nutzers besser zu verstehen als der Nutzer selbst. Denn auch wenn man ihn fragt, was er will, und die Antwortet lautet, schnellere Pferde, kann man ihm trotzdem noch glücklicher mit einem schnelleren, selbstfahrenden Elektroauto machen.

“If I had asked people what they wanted, they would have said faster horses.” Henry Ford

3. Du sollst wilde Ideen ermutigen

Jesus ging übers Wasser und ließ Blinde wieder sehen. Dies ist ungefähr die Messlatte der mutigen Ideen eines Design Thinkers. Nur wenn wir das Unmögliche zu denken wagen, werden wir das Mögliche zu überwinden schaffen. Wie geht das? Reframing, reframing, reframing. Entspannen, Bewusstseinszustand ändern, Umfeld ändern. Stell dich auf den Kopf und lass unterschiedlichste Anteile sprechen.

design-thinking-gebote-wilde-ideen
Design Thinking Gebote: Sei offen für wilde Ideen. (Foto: Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch Johannes Hohls auf Unsplash)

4. Du sollst deine bewertende Kritik zurückhalten

Um wilde Ideen denken zu können, muss natürlich die Ursünde der Kreativität überwunden werden: Angst vor Bewertung und das Kritisieren von ungewöhnlichen Ideen. Dann kommen wir zu einer Innovationskultur, in der die kreative Freiheit des einzelnen die Bedingung für die Freiheit aller ist. 

5. Du sollst deine Gedanken visualisieren

Bei all den kreativen Gesprächen und mutigen Ideen, wer behält da noch die Übersicht?

Also: Visualiere, visualisiere, visualisiere! 

In Bildern, Sketchnotes, Diagrammen und Matrizen. Das wirkt außerdem sehr professionell. Whiteboards, Flipcharts oder Bierdeckel sind dein Freund.

6. Du sollst der Schwarmintelligenz vertrauen

Ist einmal das Reich der göttlichen Kreativität geöffnet, ist der kreative Design Thinking Prozess größer als jeder einzelne. 

Ein einzelner Design Thinker mag ins Stocken kommen. Doch als Team sind wir ein kreativer Schwarm, der durch das Vertrauen ineinander stets zu einer originellen Lösung kommt. Design Thinking funktioniert daher auch für die Teamentwicklung.

7. Du sollst iterativ arbeiten

Befolge Gebot 1 und erlaube dir zu scheitern. Doch nicht nur im Großen, auch im Kleinen. Sieh dein Produkt nicht als fertig an, sondern entwickle es stetig weiter. Die japanische Philosophie des Kaizen lehrt den kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Jedes Detail, jeder einzelne Schritt kann optimiert werden. So funktioniert auch SCRUM, Growth Hacking, Design Sprints, Agilität, Lean Start-Up …

8. Du sollst den Menschen stets mit Empathie begegnen

Wer einen Freund sucht ohne Fehler, bleibt ohne Freude. Und wer einen Menschen sucht ohne unerfüllte Bedürfnisse bleibt ohne Innovation.

Die Fähigkeit, andere Menschen mit ihren Stärken und Schwächen zu sehen, mit ihren aufgebauten Fassaden und dahinterliegenden Ängsten und Bedürfnissen – der sieht eine Welt voller möglicher Innovationen.

Design Thinking Gebote Empathie
Auch ein Design Thinking Gebote: Begegne Menschen mit Empathie. (Foto: Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch Tim Marshall auf Unsplash)

9. Du sollst viel Feedback sammeln

Damit du aus dem 1. Design Thinking Gebot – Du sollst häufig scheitern – lernst, brauchst du Feedback.

Damit du das 7. Design Thinking Gebot – du sollst iterativ arbeiten – sinnvoll befolgst, brauchst du ebenfalls Feedback, damit du etwas verbessern kannst.

Viel lernen du musst, junger Design Thinker. Deswegen viel Feedback sammeln du sollst.

10. Du sollst deines Nächsten Ideen klauen und sollst deinen Nächsten deine Ideen klauen lassen*

Gute Künstler kopieren, großartige Künstler klauen, so sagte einst Prophet Steve Jobs und klaute eifrig die Erfindungen seiner Konkurrenten zusammen, um daraus ein genialeres Produkt zu erschaffen.

So schau auch du auf die Ideen deiner Konkurrenten und Vorbilder, und baue ein genialeres Produkt für deinen Nutzer.

*Da nicht alle Unternehmen und Erfinder sich auf die Gebote des Design Thinking vertrauen können, wurde das Urheberrecht erfunden. Wir müssen darauf hinweisen, dass dieses selbstverständlich eingehalten werden muss. Der Design Thinker mit Stil klaut Ideen deshalb nur von anderen Kreativen, die nicht Angst haben, dass Hinz & Kunz es nächste Woche besser & billiger nachmachen, sondern sich mit Stolz an der Ehre erfreuen, Nacheiferer zu haben.

Fazit Design Thinking Gebote

Wenn du diese vorgestellten zehn Design Thinking Gebote berücksichtigst, wirst du schnell zum professionellen Design Thinker. Ob du Design Thinking auch zu deiner Religion machst, bleibt natürlich weiterhin dir überlassen.

Mehr Infos rund zum Thema Design Thinking findest du in unserer Design Thinking Kategorie.

Auch interessant:

Schreibe einen Kommentar