Design Thinking Prinzipien [inkl. Infografik] +4 Regeln von Robin Williams

Ohne Frage, Design Thinking ist ein mächtiger Methodenkasten. Doch weit wichtiger als die Methode ist die kreative Haltung dabei. Hier stellen wir Design Thinking Prinzipien dar, welche dir dabei helfen, aus einer komplexen Herausforderung eine kreative Lösung zu entwickeln. Zunächst vergleichen wir Design Thinking Prinzipien mit Brainstorming-Prinzipien. Danach zeigt Robin Williams als John Keating im „Club der toten Dichter“, wie wir erfolgreich kreative Energie freisetzen können.

Design Thinking Prinzipien vs. Brainstorming – Prinzipien

Am Hasso-Plattner-Institut und darüber hinaus haben sich einige Design Thinking Prinzipien etabliert, die eigentlich eher allgemeine Brainstorming- oder Kreativitäts-Prinzipien sind:

  • Baue auf den Ideen anderer auf
  • Erlaube und ermutige wilde Ideen
  • Quantität vor Qualität
  • Visualisiere Notizen und Ideen
  • Aktiviere den Träumer in dir
  • Stelle den inneren Kritiker zurück
  • „Wir spinnen jetzt mal rum“
  • Benutze Analogien und Vorbilder
  • Kombiniere Bekanntes zu Neuem

Beachte: Design-Thinking ist eine Makro-Methode für Innovation und Kreativität, Brainstorming ist ein Mikro-Prozess für das Sammeln von Ideen und dem Aktivieren von divergentem Denken. Deshalb gelten insbesondere für den Meta-Prozess in der Design-Thinking-Kultur folgende…

Design Thinking Prinzipien:

  • Die Bedürfnisse des Nutzers im Zentrum: Gute Produkte und erfolgreiche Unternehmen entstehen, indem sie echte Bedürfnisse erfüllen. Im Gegensatz zu: Technologie oder Profit sollen entscheiden. Das beste Vorbild hierfür war Steve Jobs.
  • Fail early & often: Indem wir uns erlauben, Fehler zu machen und auch einmal Unsinn zu produzieren, gehen wir leichter neue Wege, probiere mutige Ideen aus. Das ist notwendig, um revolutionäre Innovation zu ermöglichen.
  • Diverse Teams: Bring alle Perspektiven zusammen, die einen relevanten Beitrag auf ein komplexes Thema bieten können, dadurch können sich neue Perspektiven, Synergien und Ideen ergeben.
  • Moderiere den Prozess: Gerade die unterschiedlichen Perspektiven sorgen für viel Blabla… dieses muss moderiert, gelenkt und kanalisiert werden.
  • Time Boxing: Lieber kurze Arbeitsphasen mit klarer Zeitbegrenzung und dafür häufigere Phasenwechsel. Dadurch kehrt keine Langeweile ein, auch keine Vermeidung und sich-im-Kreis-drehen.
  • Denke mit den Händen: Der rationale Verstand ist beschränkt. Das Unbewusste kann noch viel mehr. Lass es dich unterstützen! Übrigens auch: Frag dein Herz, denke mit Füßen, lass deinen Körper Ideen ausdrücken! Embodiment works!
  • Spiele mit Kreativitätstechniken!

Design Thinking Prinzipien Schule & Schulentwicklung

Meine Prinzipien im Systemischen Design Thinking

  1. Alles ist ein Prototyp. Alles ist veränderlich und kann iterativ gestaltet werden.
  2. Fail early & often. Spiele, teste, experimentiere! Letztlich gibt es kein Scheitern, nur Feedback.
  3. Jedes Problem, jede Herausforderung ist eine Chance zum gestalten, erfinden und wachsen.
  4. Bestaune das System in seiner Ganzheit, mit der Neugier eines Kindes, als sähest du zum ersten mal.
  5. Sorge für positive Energie & Klarheit.
  6. Eine vertrauensvolle menschliche Verbindung ist wertvoller als 10.000 Konzepte. Schaffe Sicherheit.
  7. Ermutige wilde Ideen. Bring dein Gegenüber zum Sprudeln.
  8. Denke mit den Füßen und Händen, denke mit Bauch und Schultern, denke mit dem Herzen.
  9. Brich die Prinzipien, vor allem das neunte, und entdecke deine eigenen Prinzipien.
  10. ______________________________________________________.

>> Zum offenen Workshop Systemischen Design Thinking für Menschen, die Organisationen gestalten

Design Thinking Prinzipien für die Entwicklung von Beratungsangeboten

  • Keep it real: Lehre nur, was du selbst als wahr erkannt und authentisch gemeistert hast.
  • Hauptsache, die Hauptsache bleibt die Hauptsache – Jedes Detail sollte auf das Nr. 1 Ziel ausgerichtet sein.
  • Habe am Anfang das Ende im Sinn – Beginne mit der Vision und arbeite dich rückwärts zu den Details.
    Nutze dafür die Visionspyramide.
  • Polarisiere: Unterscheide die „alte, falsche Art“, das Problem zu lösen – und deine neue, richtige Art und Weise, das Problem wirklich zu lösen!
  • Fail early & often: Entwickeln, Feedbacken, Entwickeln, Feedbacken, Entwickeln…
  • Bewahre den Kern! – Was bleibt unverändert, nach jeder Iteration?
  • Gib viel, fordere viel! Bring deine Schüler dazu, über sich hinaus zu wachsen.
  • Schaffe einen Kult – Wissen gibt es umsonst, das Lebensgefühl, Mindset und Erleben bringt die Transformation.
  • Perfektion durch Einfachheit – Perfekt heißt nicht, dass nichts mehr hinzugefügt werden kann, sondern, dass nichts mehr weggelassen werden kann.
  • Baue das Programm für dich selbst – Teste es selbst, optimiere es für dich selbst.
  • Motivation ist gut, Überzeugung ist besser, tiefer Sinn mit Liebe & Leidenschaft sind am besten. Finde dein IKIGAI – und verwirkliche es durch dein Angebot.

Mehr zur Entwicklung von Coaching- und Beratungsangeboten mit Design Thinking Prinzipien:

Robin Williams Design Thinking Prinzipen

Es gibt „Natural Design Thinker“ – Wie Robin Williams, Steve Jobs, Milton Erickson… hier lernen wir Prinzipien von Robin Williams:

Robin Williams Design Thinking Prinzip 1: Flexible Räume, aktive Körper

Kreativität bedeutet das Wechseln der Perspektiven, sodass eine ganz neue entstehen kann.

In welcher Art von Raum arbeitest du gerne? Was brauchst du, damit du kreativ sein kannst?

Die Gestaltung der Räumlichkeiten nimmt im Design Thinking-Prozess einen besonders hohen Stellenwert ein, denn die Gestaltung des Raumes beeinflusst die Gedanken- und Arbeitsprozesse enorm!

Ein optimaler Team-Raum lässt sowohl Einzel- als auch Gruppenarbeit zu, ermöglicht den Austausch zwischen parallel arbeitenden Mitgliedern und erlaubt das Arbeiten in verschiedenen Positionen. Egal ob Sitzen, Stehen, Liegen, Hüpfen oder Meditieren – für die Kreativität ist es wichtig, sich bewegen und seine Haltung verändern zu können. Ebenso wichtig ist der Wechsel zwischen Stille, Einzelarbeit, Dialog zu zweit und Gruppendialog oder Plenum.

Kreativität wächst durch einen häufigen Wechsel der Perspektive.
Das wusste auch schon Robin Williams:

Robin Williams‘ Design Thinking Prinzip 2: Nutzer-Zentrierung

Eine gute Lösungsstrategie berücksichtigt die Bedürfnisse der Zielgruppe.

Für wen soll ein Problem gelöst werden? Was ist der Leidensdruck bei dieser Person? Welche Ängste, Sehnsüchte & Träume gibt es? In Design-Thinking-Sprache: Welches Bedürfnis steckt dahinter?

Die menschlichen Faktoren sind der Schlüssel zur nachhaltigen Problemlösung. Die ständige Rückkopplung zwischen Lösungsfinder und der Nutzer-Gruppe ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des Design Thinking- Ansatzes. Dies geschieht durch Empathie-Arbeit in Form von Interviews, Feldforschung, Beobachtung und auch Rollenspielen zur Simulation. Meditation kann helfen, um sich in Ruhe in die Menschen einzufühlen.

Die Bedürfnisse der Zielgruppe werden analysiert und sind Ausgangspunkt im Design Thinking Prozess für die spätere Ideenentwicklung.

Robin Williams: Warum hatte William Shakespeare all seine Gedichte erfunden? Es gibt viele Gründe und viele Zielgruppen, aber besonders wichtig waren wohl folgende „Nutzer“: die von ihm begehrten Frauen.

Im Film Patch Adams designt Robin Williams den Klinikeingang für eine Gruppe Gynäkologen besonders nutzerzentriert (ab Min. 2:00 im Clip):

Robin Williams‘ Design Thinking Prinzip 3: Schwarmintelligenz

In heterogenen, kompetenten Teams entstehen Synergieeffekte mit viel kreativem Potenzial.

Kreativität kommt selten allein. Design Thinking geht davon aus, dass kollektive Kreativität ein enormes Potential für die Entwicklung innovativer, erfolgsversprechender Ideen beherbergt. Person 1 hat eine vage Idee – Person 2 ergänzt diese zu einer ganzen Idee.

Voraussetzung für kollektive Kreativität ist der freie Gedankenaustausch. Wenn die Teilnehmer auch noch verschiedene Kompetenzen haben, kommen ganz neue Ideen zustande.

Was sagt Robin Williams: Bildet Banden! Wie wär’s mit einem Club der toten Dichter?

Robin Williams‘ Design Thinking Prinzipien: 4. Fail early & often

Die Gruppe sollte unkonventionelle Wege ausprobieren und sich durch Reflexion iterativ einer Lösung nähern.

Weniges ist wertvoller für Kreativität als die Erlaubnis, einfach mal rumzuspinnen und seinen Ideen freien Lauf zu lassen. Dafür wird Kritik zurückgestellt und es ist erlaubt, einfach mal Blödsinn zu erzählen. Alle Ideen sind willkommen!

Fehler machen ist erlaubt! Eine positive Fehlerkultur schafft eine Atmosphäre, in der sich Kreativität gut entfalten kann. Natürlich geht es nicht um das Fehler machen an sich, sondern um die Toleranz unkonventionellen und mutigen Ideen gegenüber. Die ist allein deswegen notwendig, da die optimale Lösung eines komplexen Problems unbekannt ist und daher üblicherweise durch einen evolutionären Prozess des Ausprobierens und Selektierens erreicht wird.

Unkonventionelle Ideen haben oft den Vorteil, dass sie mehr Aufmerksamkeit erregen und dadurch Potenzial für eine stärkere Verbreitung haben.

Auch das konnten wir von Robin Williams lernen. Sein Scheitern war schmerzhaft, hat aber viele Menschen sehr inspiriert.

Oh Captain, mein Captain!

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