Ambidextrie: zwischen Stabilität und Innovation

Ambidextrie, aus dem Lateinischen für „beidhändig“, beschreibt die Fähigkeit einer Organisation, gleichzeitig effizient zu sein (Exploitation) und sich zu innovieren (Exploration). Dieses Konzept ist besonders relevant in dynamischen und wettbewerbsintensiven Märkten, wo sowohl operative Exzellenz als auch Innovation entscheidend sind.

1. Exploitation und Exploration

  • Exploitation: Konzentration auf bestehende Kompetenzen, Technologien und Märkte, um Effizienz und kurzfristige Gewinne zu maximieren. Beispiele sind Prozessoptimierung und Kostenreduktion.
  • Exploration: Suche nach neuen Möglichkeiten, Technologien und Geschäftsmodellen, die langfristiges Wachstum ermöglichen. Dazu gehören Innovationen, Risikobereitschaft und das Erschließen neuer Märkte.

2. Ebenen der Ambidextrie

  • Strukturelle Ambidextrie: Organisationen strukturieren separate Einheiten, die jeweils auf Exploitation oder Exploration spezialisiert sind. Diese Trennung hilft, die unterschiedlichen Prozesse, Kulturen und Ziele beider Ansätze zu managen.
  • Kontextuelle Ambidextrie: Diese Ansatz beruht auf der Flexibilität der Mitarbeiter, zwischen exploitativen und explorativen Aufgaben zu wechseln, abhängig von der Situation. Es erfordert eine Unternehmenskultur, die Selbstständigkeit und Entscheidungsfindung fördert.
  • Sequentielle Ambidextrie: Unternehmen wechseln zwischen Phasen der Exploitation und Exploration. Dies kann saisonal bedingt sein oder durch Marktzyklen gesteuert werden.

New Work & Ambidextrie

New Work bietet hierfür einen passenden Rahmen, indem es Strukturen schafft, die sowohl Stabilität als auch Flexibilität unterstützen:

  1. Flexibles Arbeitsumfeld: Ermöglicht es Mitarbeitern, sowohl an kurzfristigen Zielen als auch an langfristigen Innovationsprojekten zu arbeiten.
  2. Kulturelle Dynamik: Fördert eine Kultur, in der Lernen und Fehlermachen als Teil des Innovationsprozesses gesehen werden.
  3. Technologische Unterstützung: Einsatz digitaler Tools, die kollaborative und unabhängige Arbeitsweisen ermöglichen.

Potenziale für Organisationen

  • Anpassungsfähigkeit: Schnellere Reaktion auf Marktveränderungen und technologische Entwicklungen.
  • Nachhaltiges Wachstum: Durch die Balance zwischen der Optimierung bestehender Produkte und der Schaffung neuer Märkte.

New Work kann als Katalysator für Ambidextrie in Organisationen wirken, indem es die notwendigen Rahmenbedingungen für eine flexible, zukunftsorientierte Arbeitsweise schafft.