Bullshit-Jobs: Warum sinnlose Arbeit uns krank macht

Bullshit Jobs sind Tätigkeiten, die selbst von denen, die sie ausüben, als sinnlos erlebt werden. Sie erzeugen das Gefühl, Zeit und Potenzial zu vergeuden – oft trotz oft guter Bezahlung oder hoher Sicherheit. Das Problem ist weniger „zu wenig Arbeit“, sondern fehlende Relevanz, Wirkung und Identifikation.

Was sind Bullshit Jobs?

Bullshit Jobs sind Aufgaben oder Rollen, die keinen echten Nutzen stiften. Sie existieren häufig aufgrund organisatorischer Trägheit, bürokratischer Routinen oder Machtlogiken. Die Arbeit wirkt wie ein Selbstzweck: Beschäftigung ohne erkennbaren Wert. Typisch ist das Erleben: „Wenn ich morgen nicht mehr da wäre, würde sich kaum etwas verändern.“

Warum Bullshit Jobs psychisch belasten

  1. Verlust von Bedeutung: Menschen brauchen das Gefühl, dass ihre Tätigkeit einen Beitrag leistet. Fehlt dieses, entsteht Leere, Frustration und Identitätskonflikt.
  2. Entkopplung von Kompetenz und Aufgabe: Die eigenen Fähigkeiten bleiben ungenutzt. Das erzeugt ein permanentes Gefühl von innerer Stagnation.
  3. Soziale Dissonanz: Nach außen sieht der Job „gut“ aus – sicher, bezahlt, anerkannt. Innen fühlt er sich sinnlos an. Diese Kluft verstärkt Scham, Zynismus oder Rückzug.
  4. Strukturelle Zwänge: Bullshit Jobs entstehen oft in Organisationen, die Aufgaben reproduzieren, statt Wert zu schaffen. Das verstärkt das Erleben von Ohnmacht.

Anzeichen für einen Bullshit Job

  • Du weißt nicht genau, wofür deine Rolle eigentlich existiert.
  • Du verbringst viel Zeit damit, Zeit totzuschlagen.
  • Projekte fühlen sich künstlich oder bedeutungslos an.
  • Du erledigst Alibi-Arbeit: also Arbeit, die keinen echten Nutzen erfüllt, aber den Anschein von Arbeit erweckt
  • Output wird wichtiger als Outcome.
  • Wenn du ehrlich bist, bräuchte es deine Stelle kaum.

Wie man aus einem Bullshit Job herausfindet

Schritt 1: Klären, was wirklich fehlt

Ist es Sinn? Herausforderung? Entwicklung? Verantwortung? Wirkung?

Schritt 2: Strukturelle Spielräume prüfen

Kannst du Aufgaben verändern? Neues schaffen? Prozesse verschlanken? Verantwortung übernehmen? Kleine Veränderungen haben oft große Wirkung.

Schritt 3: Sinnquellen aktivieren

Was kannst du tun, um wieder Wirksamkeit zu erleben? Welche Stärke kann sichtbar werden?

Schritt 4: Falls nötig: Neuorientierung

Wenn das System nicht veränderbar ist, wird ein Wechsel zur realistischen Option. Nicht impulsiv, sondern bewusst.

Fazit

Bullshit Jobs sind kein individuelles Versagen, sondern ein strukturelles Phänomen dysfunktionaler Arbeitswelten. Das wichtigste Signal: Wenn sich Arbeit leer anfühlt, lohnt es sich hinzuschauen. Sinn entsteht dort, wo Potenzial, Wirkung und Werte zusammenfinden.

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