Agile Hochschulentwicklung

Hochschulen sind Organisationen, die sich mit der Welt und dem Hochschulmarkt mitentwickeln. Wenn die Veränderungen schnell geschehen und auf vielen Ebenen gleichzeitig, wird es schnell unübersichtlich. Agilität hilft Hochschulen, sich sowohl auf eine langfristig positive Vision auszurichten als auch anpassungsfähig zu bleiben, um auf Impulse von außen zu reagieren.

Was ist Agile Hochschulentwicklung?

Agilität beschreibt einen iterativen Entwicklungsprozess, der auf ein Ziel hinstrebt, und in empirischer Beobachtung der Nutzer stetig neues Feedback in die Entwicklung integriert, und damit auch die Ziele und Maßnahmen regelmäßig anpasst.

Bei Hochschulen zeigt sich dies zum Beispiel in der Formulierung eines Hochschulentwicklungsplans – wobei jedoch agile Theorie von der Praxis an Hochschulen deutlich abweichen kann.

Hochschulstrukturelle Herausforderung: Bürokratie vs. Weisheit

Universitäten als die renommiertesten Formen von Hochschulen sind in Deutschland öffentliche Einrichtungen, die den Landes- und Bundesbehörden unterstellt sind. Oft gehen Sie mit einem trägen Verwaltungsystem einher, welches dem akademischen Betrieb übergeordnet ist, auch wenn das Prinzip der akademischen Selbstverwaltung besteht.

Letztlich beeinflusst die Trägerinstitution stark die Profilbildung der Hochschule und damit auch die allgemeine Foschungs- und Lehragenda.

Themen der Hochschulentwicklung

  1. Forschung, Innovation und Transfer:
    1. Aufgreifen aktueller Forschungsthemen, Trends und Innovations-Chancen,
    2. Interdisziplinäre Forschung zur Lösung komplexer globaler Probleme.
    3. Technologietransfer: Übertragung von Forschungsergebnissen in marktfähige Produkte und Dienstleistungen.
  2. Governance, Management und Führung
    1. Transparente Entscheidungsprozesse: Entwicklung klarer und transparenter Governance-Strukturen
    2. Partizipative Führung: Förderung der Mitwirkung von Studierenden, Mitarbeitenden und externen Partnern an Entscheidungsprozessen.
  3. Profilbildung: Schärfung und Strukturierung der Forschungsschwerpunkte zur Steigerung der Sichtbarkeit und Attraktivität der Hochschule
  4. Lehre, Studium und Curriculums-Entwicklung durch
    1. Anpassung der Studiengänge an aktuelle wissenschaftliche und berufliche Anforderungen. Dafür auch Qualitätssicherung durch kontinuierliche Verbesserung der Lehrqualität durch Evaluation.
    2. Lebenslanges Lernen: Angebote für Weiterbildung und lebenslanges Lernen für Alumni und externe Teilnehmer
  5. Studierendengewinnung: Viele Hochschulen kämpfen mit sinkenden Studierendenzahlen – und dadurch mit ihrer Finanzierung. Dies liegt sowohl am demografischen Wandel, als auch an der gestiegenen Konkurrenz durch private Hochschulen, als auch durch Wertewandel in der Gesellschaft.
  6. Infrastruktur, Digitalisierung und KI
    1. E-Learning und Blended Learning: Integration digitaler Lehr- und Lernmethoden, um die Flexibilität und Zugänglichkeit der Bildung zu verbessern.
    2. Digitalisierung und KI-Nutzung für Lehre, Forschung und Prozessoptimierung der Verwaltung
    3. Modernisierung der Infrastruktur: Investitionen in moderne Forschungs- und Lehrgebäude, Labore und IT-Infrastruktur
  7. Nachhaltigkeit: Entwicklung umweltfreundlicher Infrastrukturen und Gebäude, sowie Forschung und Lehre, die sich mit Umwelt- und Klimafragen beschäftigen, bei technischen Hochschulen insbesondere auch mit Energiewende, Verkehrswende etc.
  8. Internationalisierung: Aufbau und Pflege von Kooperationen mit internationalen Universitäten und Forschungseinrichtungen. Dazu Mobilitätsprogramme zur Förderung von Studierenden- und Mitarbeiteraustauschprogrammen, um internationale Erfahrungen zu ermöglichen.
  9. Diversität und Inklusion: Maßnahmen zur Förderung von Chancengleichheit, Gleichstellung und Diversität innerhalb der Hochschulgemeinschaft.
  10. Finanzierung, Ressourcenmanagement und Diversifizierung durch alternative Finanzierungsquellen in Form von Stiftungen, Drittmittelprojekte und Industriepartnerschaften. Dafür auch effizientes Ressourcenmanagement durch Optimierung der Nutzung finanzieller und materieller Ressourcen.
  11. Alumni-Netzwerke und Community-Building in Form: Mentoring, Aufzeigen der Karriereoptionen und Fundraising-Aktivitäten.

Agile Modelle: Scrum vs. Wissenschaftliches Arbeiten

Hochschulen sollten eigentlich einen Vorteil haben in agiler Methodik, da sie verwandt ist mit dem wissenschaftlichen Prozess in Form von iterativen Schleifen aus empirischer Beobachtungen und Modellbildung.

Vergleich wissenschaftliche Methodik und Design Thinking, Agile, SCRUM