Wofür brauche ich einen Businessplan und wie schreibe ich ihn?
Du schreibst einen Businessplan, wenn du eine Geschäftsidee hast und die Gründung eines Unternehmens planst. Der Businessplan strukturiert deine Ideen, du siehst, ob du dir zu allen Aspekten Gedanken gemacht hast. Investoren und Geldgeber können auf wenigen Seiten lesen, was genau du vorhast. Beim Business Canvas Modell stellst du dein ganzes Unternehmen übersichtlich auf einer Seite dar.
Businessplan schreiben: 8 Unterthemen
- Executive Summary
- Produkt und Unternehmensidee
- Markt und Branche
- Wettbewerb
- Management und Gründer
- Marketing und Vertrieb
- Zeitplan
- Finanzplanung
Executive Summary
Das Executive Summary ist die Kurzzusammenfassung deiner gesamten Geschäftsidee (ca. eine halbe Seite). Es steht am Anfang jedes Businessplans. Du schreibst es erst, wenn du deinen Plan fertiggestellt hast.
Produkt und Unternehmensidee
Du beginnst den Plan mit deiner Geschäftsidee. Du möchtest z. B. Schuhlöffel für Kinder in Neonfarben herstellen. Jeder kennt das Problem. Das Kind steht morgens zu spät auf, frühstückt schnell und packt in Eile seine Sachen. Die Schuhsenkel sind verknotet, es kommt nicht in den Schuh hinein. Den leuchtend bunten und handlichen kleinen Schuhlöffel sieht das Kind sofort. Damit schlüpft es leicht in die Schuhe.
Egal, ob Produkt oder Dienstleistung – entscheidend für deinen Erfolg ist ein Product-Market-Fit. Was bedeutet das? Es ist ein Produkt, dessen Preis, Produktkern und Marke ideal zusammenspielen. Coca-Cola ist ein Product-Market-Fit.
Du hast jetzt das Problem und die Lösung beschrieben. Jetzt kommt das Business Development. Du legst dein Geschäftsmodell dar. Wie kannst du mit deiner Idee Geld verdienen? Für dein Konzept sind zwei Gruppen wichtig: die Kunden, die für dein Produkt Geld bezahlen und deine Partner, die es produzieren oder verkaufen.
Du erhältst Geld von den Kunden und zahlst damit deine Partner. Am Ende dieses Kreislaufs müssen deine Kosten gedeckt und Gewinn erwirtschaftet sein. Das funktioniert nicht innerhalb von zwei Wochen, dafür stellst du eine Hochrechnung für ein bis drei Jahre auf.
Wer sind deine Partner? Wer wird das Produkt herstellen? Woher kommen die Materialien?
Markt und Branche
Der Teil Markt und Branche deines Businessplans befasst sich mit dem Kunden, der dein Produkt kaufen soll.
Wer ist der Kunde, der dein Produkt kaufen wird? In deinem Fall sind es vermutlich Kinder (Schüler) oder die Eltern.
Wettbewerb
Ein ganz wichtiger Punkt ist der Wettbewerb. Wer hat ein ähnliches Produkt? Was kannst du besser? Du kannst in einer einfachen Tabelle (Matrix) dein Produkt anhand entscheidender Faktoren vergleichen. Das kann sein: Nachhaltigkeit, Farben, Preis. Arbeite dein Alleinstellungsmerkmal, deinen USP (Unique selling point/proposition) heraus.
Management und Gründer
Dein Team ist ein weiterer entscheidender Punkt. Geldgeber investieren nicht nur in die Idee, sondern in das Team. Arbeite heraus, warum dein Team eine perfekte Kombination ist. Wie ergänzt ihr euch mit euren Stärken und Qualifikationen? Wer macht die Produktentwicklung? Wer kümmert sich um das Marketing, die Finanzen?
Marketing und Vertrieb
Wo ist der Kunde zu finden? Erfolgt die Akquise deiner Kunden regional, landes- oder sogar weltweit? Je nachdem, welches Produkt oder welche Dienstleistung du anbietest, gibt es viele Wege. Facebook, Instagram, YouTube – oder Freibier auf der Straße.
Die Entwicklung eines Markennamens, das Branding, ist von großer Bedeutung. Dein Unternehmen steht nicht nur für ein Produkt. Eine Marke verbindet der Kunde heutzutage mit Werten. Gute Mitarbeiterführung, nachhaltige Produktion oder soziale Verantwortung. Das betrifft jedes Unternehmen – gleich welcher Branche und welcher Größe.
Wer vertreibt das Produkt wie an den Kunden? Stationärer Einzelhandel oder Online-Shop?
Zeitplan
Teile die Aufgaben in Arbeitspakete ein und ordne sie z.B. in ein Gantt-Diagramm ein.
(In einem Gantt-Diagramm stellst die du die zeitliche Abfolge deiner Aktivitäten dar.)
Ordne die Aufgaben bestimmten Zeiten und bestimmten Abhängigkeiten zu: Produktentwicklung, Herstellung und Vertrieb. In den ersten drei Monaten entwickelst du z. B. das Produkt. Dann gehst du in die zweimonatige Herstellungsphase, dann beginnt Vertrieb und Verkauf. Denk an alle Arbeitspakete, alle Meilensteine.
Deine Arbeitspakete und Prozessschritte sind bei der Skalierung – bei der Vergrößerung oder Verkleinerung deines Unternehmens entscheidend. Anhand der einzelnen Schritte kannst du sehen, wie du dein Unternehmen vergrößern kannst. Wo ist der Engpass bei der Produktion, bei der Dienstleistung oder bei den Sales? Wo musst du investieren?
Finanzplan
Die Finanzplanung ist ein wichtiges Element. Um Geld von einem Investor zu bekommen, musst du wesentliche Fragen beantworten. Wie hoch schätzt du die Erträge ein? Wie viel Kapital brauchst du und wofür? Bis wann wirst du Gewinn erwirtschaften? Wie viel Gewinn bekommt der Investor? Um den Kapitalbedarf abzuschätzen, wähle eine Rechtsform für dein Unternehmen. Rentabilitätsvorschau und Liquiditätsplanung sind Teil der Finanzplanung. Bei der Erstellung des Businessplans deckst du früh Risiken auf und kannst sie beseitigen.
Tipps zum Businessplan Schreiben
- Dein USP, die Entwicklung eines Alleinstellungsmerkmals ist von zentraler Bedeutung.
- Die Entwicklung eines Product-Market-Fit (ein marktreifes Produkt) wird viel Zeit in Anspruch nehmen und ständige Weiterentwicklung verlangen. Märkte sind im digitalen Zeitalter sehr sprunghaft und ändern sich schnell.
- Du wirst deinen Business-Plan nicht Schritt für Schritt genauso umsetzen wie geplant. Der Businessplan soll dir helfen, deine Gedanken zu ordnen, ein schlüssiges Konzept zu entwickeln und viele Aspekte zu berücksichtigen.
- Entwickle einen Plan B, wenn einzelne Abschnitte sich nicht wie geplant umsetzen lassen.