Hier siehst du ein Video von Rosenberg persönlich, in welchem er mit zwei Puppen ein Kommunikationsproblem zwischen Giraffe und Wolf darstellt. Die Ausgangsfrage, die der Wolf an die Giraffe stellt ist:
»Liebst du mich?«
Liebe als Bedürfnis und Gefühl
Rosenberg erklärt, dass die Liebe ein Gefühl, sowie als auch ein Bedürfnis sein kann. In seinen Augen sind es zwei völlig unterschiedliche Arten, die Liebe zu betrachten. Wenn der Wolf also die Giraffe fragt: »Liebst du mich?«, möchte die Giraffe erstmal wissen, ob der Wolf damit die Liebe als Gefühl meint. Als er das bejaht, fragt die Giraffe: »Wann denn?«
Gefühle ändern sich ständig, genau wie das Leben selbst. Also ist es für die Giraffe unmöglich, kategorisch zu sagen, »Ja Wolf, ich liebe dich.«
Ich möchte, dass du mich liebst!
Dann möchte der Wolf, dass die Giraffe ihn liebt. »I want you to love me« – aber weiß der Wolf überhaupt, was er eigentlich unter Liebe versteht? Wann fühlt er sich geliebt?
Ein häufiges Problem in Partnerschaften ist es, dass Gedankenlesen zum Standard erkoren wird. »Ich möchte, dass du mich liebst, aber eigentlich weiß ich selbst nicht genau, was ich möchte; bitte finde das vor mir heraus und tue dann genau das«. Einfach, oder?
Wer nicht länger in diesem Dilemma stecken möchte, kann sich mit den vier Schritten der Gewaltfreien Kommunikation weiterhelfen. Wenn du dir nämlich über deine Bedürfnisse klar bist, und du eine konkrete Bitte an deine Parter*in formulieren kannst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass deine Wünsche auch erfüllt werden. Bei dem vagen Wunsch nach »Liebe« bleibt das Ergebnis zu bezweifeln.
Oder wie Marshall sagt:
»Die meisten Menschen merken nach ihrer 5. Scheidung, dass ihre Definition von Liebe nicht funktioniert; dass es vielleicht doch an ihnen, und nicht an dem/der unperfekten Partner*in liegt«