Methodenkompetenz: 3 Säulen für Trainer und Moderatoren

Methoden sind Struktur und Struktur gibt Sicherheit und Orientierung. Um Workshops und Trainings gut zu moderieren, haben sich daher eine Vielzahl von Workshop-Methoden und Moderations-Techniken etabliert. Gleichzeitig droht mit jeder Methode auch die Gefahr des „Law of the Instrument“: Wer nur einen Hammer hat, für den wird jedes Problem zum Nagel. Und wer nur eine Methode kennt, für den wird jeder Workshop zur Schablone dieser Methode – auch wenn etwas andere viel besser gepasst hätte.

Für spezielle Anlässe werden auch Werkzeuge neu erfunden, entwickelt und zurechtgeformt. Das ist unsere Zielkompetenz: Methoden auf einen Anlass zu erfinden und maßzuschneidern. Um dahin zu kommen, brauchen wir 3 Komponenten:

Meta-Methodenkompetenz =
1. Design Thinking +
2. Morphologische Matrix von Workshop-Methoden +
3. Praxis-Erfahrung, in der man ins kalte Wasser springt

Konkrete Methoden-Kompetenzen

Folgende Kompetenzen bilden den Fokus für ein Methoden-Training. Diese werden dann für den konkreten Anlass der Teilnehmenden ausgewählt, angepasst und mit dem Ziel des Methodentrainings im Detail abgestimmt.

Ich kann…

  • für meinen häufigsten Workshop-Anlass 3-5 gängige Methoden nennen (zum Beispiel zum Thema Ideen sammeln, Meilensteinplanung, Teamentwicklung)
  • das Ziel für eine Moderation definieren
  • vordefinierte Methoden für einen Anlass recherchieren und aus der Palette von Methoden auswählen
  • das Teilnehmer-Bedürfnis hinter einem geplanten Workshop nennen
  • für gegebene Rahmenbedingungen (Gruppe, Ziel, Zeit) eine passende Workshop-Einheit maßschneidern
  • Techniken aus einem Repertoire spontan anwenden, zum Beispiel für Gruppeneinteilung, Ergebnispräsentation, Kennenlernen, Entscheidungsfindung, Ideenauswahl, Warm-Up
  • meine Moderation vorbereiten, insbesondere für Ablauf, Kernbotschaften, Arbeitsaufträge, Übergänge
  • meine Nervösität regulieren
  • Redebeiträge von Teilnehmer moderieren (=mäßigen) und schwierige Beiträge einfangen
  • Design Thinking auf Workshops & Veranstaltungen anwenden, d.h. nutzerzentriert Gestalten von Ablauf, Methoden, Arbeitsmaterialien
  • die Funktionsweise des Workshop-Prozesses durch Gamification-Elemente illustrieren und noch interaktiver machen

 

Ablauf Training für Methodenkompetenz

Methodenkompetenz lernt man nicht an einem Tag und nicht durch Frontalunterricht. Erfolgsfaktoren für den Aufbau von Methodenkompetenz nach den obigen Definitionen sind also:

  • Palette von Methoden kennenlernen: Methoden vergleichen, Vor- und Nachteile abwägen
  • Praxis-Anteil: Ausprobieren, Erfahrungen sammeln, Feedback bekommen
  • Perspektivwechsel: Teilnehmer, Moderator, Beobachter
  • intensive Vorbereitung <-> Improvisations-Übungen
  • zur Metakompetenz kommen:
    • Morphologische Analyse von Methoden,
    • Nutzer-zentriertes Erfinden von Methoden (Design Thinking),
    • Einbetten in Prozesse & Kontexte
  • Bühnen-Performance: Knackpunkte vorbereiten, Nervosität regulieren, positive Haltung, Humor

Eine gutes Training für Methodenkompetenz funktioniert über einen Wechsel aus Input von neuer Methodik, Praxis-Übung, Feedback, zum Beispiel als Blended Learning Training.