Sorgen und negative Gefühle können viel Raum einnehmen in unserem Nervensystem – je nach Blickwinkel sind sie allerdings sehr klein oder vergänglich. Unsere Leiden werden dann leichter zu bewältigen, wenn sie klein oder vergänglich sind. Wir können sie kleiner oder vergänglicher werden lassen, wenn wir sie in einen extremen Bezugsrahmen setzen – dann transzendieren wir unsere Leiden. Damit ist Transzendenz ein psychologischer Bewältigungs-Mechanismus (engl. Coping-Mechanismus).
Besondere, extreme Bezugsrahmen zum Transzendieren sind zum Beispiel:
- das Universum, Sterne, Galaxien,
- die Evolution des Lebens,
- die Menschheit als ganzes,
- die eigene Lebensspanne… und die Vorstellung, dass wir (nur) noch
- 2 Jahre,
- 6 Monate,
- 2 Wochen,
- unser ganzes Leben vor uns haben,
- der Blick zurück aus der Vorstellung, dass wir am Ende des eigenen Lebens angekommen sind,
- wir als Baby, Säugling, Embryo, Keimzelle – nur eine von Millionen Zellen gewesen sind,
- der Blick unserer Ahnen auf uns – als Speerspitze all der Generationen vor uns,
- das innere Kind / Entwicklungstrauma: die besonderen Prägungen in der Kindheit, gegen die wir uns als Kinder nicht wehren konnten,
- wir bestehen aus Atomen, Molekülen und Zellen – sowie alle Materie,
- die Erde, das Ökosystem, alle Lebewesen… große und kleine Tiere.
- die uns sonst verfügbaren Ressourcen sind besonders klein:
- kein Geld,
- unendlich viel Geld,
- nur wenige Minuten, Tage,
- oder 10 Jahre.
Durch den Wechsel dieser Bezugsrahmen transzendieren wir unsere jetzige Situation – und damit kann unsere aktuelle Spannung in einem ganz anderen Licht betrachtet werden. Diese Perspektivenwechsel fördern damit unsere geistige Kreativität, da neue Lösungen und Wege aufkommen. Gleichzeitig werden Erkenntnisse über die eigene Persönlichkeit, das eigene Leben möglich – wodurch das Transzendieren des Bezugsrahmen eine Art philosophische Praxis ist.
Das wechseln des Bezugsrahmens heißt Reframing.