Profilbildung an Hochschulen

In diesem Beitrag untersuchen wir das Thema Profilbildung von Hochschulen: Was macht erfolgreiche Profilbildung aus – und wie funktioniert sie? Dann vergleichen wir die Profilbildung mit Marketing von Unternehmen.

Nutzen der erfolgreichen Profilbildung

Die erhoffte Nutzen der Profilbildung entpricht dem Erfolg auf allen relevanten KPIs einer Hochschule:

  • höhere Drittmitteleinnahmen
  • steigende Attraktivität der Hochschule in Form
    • Bewerbungen auf Studienplätze
    • Studienabschluss-Quoten durch besseren Hochschul-Studi-Fit
    • Bewerbungen auf Wissenschaftliche Positionen
    • Publikationen
    • Kooperationsangebote
    • Drittmittel

ChatGPT schätzt eine Korrelation zwischen Profilschärfe von Hochschulen und der erfolgreichen Drittmitteleinwerbung pro Professor von 0,8.

 

Anleitung: Schritte zur erfolgreichen Profilbildung

1. Bottom-Up Situationsanalyse

  • Bestandsaufnahme: Sammeln Sie möglichst umfassend die aktuellen
    • Forschungsthemen und deren KPIs (Publikationen, Preise, Jahresbudget),
    • Forschungs-Metastrukturen (Fachbereiche, Forschungsprogramme, DFG-Programme) und deren KPIs
  • Clusterbildung: Gruppieren Sie die Forschungsthemen nach Überlappungen, einzelnen Forschungsthemen dürfen zu mehreren Clustern gehören
  • 360 Grad Feedback: Sammeln Sie Feedback auf die Stärken der Hochschule von Studierenden, Wissenschaftlern, Kooperationspartnern und Fördermittelgebern

2. Top-Down Vision und Ziele definierenInput Output Outcome Impact

  • Entwicklung einer Vision: Formulieren Sie eine inspirierende und klare Vision, die die Richtung für die nächsten 5-10 Jahre vorgibt.
  • Sinn- & Wirkungsanalyse: Skizzieren Sie den höheren Sinn, zum Beispiel in Form der Wirkungstreppe mit Output, Outcome, Impact
  • SMART-Ziele setzen: Stellen Sie sicher, dass die Ziele spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sind.

3. Strategieentwicklung

  • Strategische Initiativen: Planen Sie Projekte und Programme, die die identifizierten Schwerpunkte unterstützen. Erstellen Sie einen Meilensteinplan und ernennen Sie verantwortliche Personen.
  • Ressourcenallokation: Verteilen Sie finanzielle, personelle und infrastrukturelle Ressourcen gezielt auf die strategischen Bereiche.

4. Implementierung und Monitoring

  • Projektpläne: Erstellen Sie detaillierte Pläne mit klaren Verantwortlichkeiten und Zeitrahmen.
  • Monitoring der Maßnahmen und der KPIs

 

Profilbildungs-Leistungsindikatoren (KPIs)

  1. Forschungsleistung:
    1. Drittmittel pro Professor: Misst die Fähigkeit zur Einwerbung von Forschungsgeldern.
    2. Anzahl und Qualität der Publikationen: Bewertet die wissenschaftliche Produktivität und den Impact.
  2. Lehre und Bildung:
    1. Studierendenzufriedenheit: Ermittelt durch regelmäßige Umfragen.
    2. Absolventenbeschäftigungsrate: Anteil der Absolventen, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums nach Abschluss eine Anstellung finden.
    3. Bewerbungen pro Studienplatz.
  3. Internationalisierung
    1. Anteil internationaler Studierender: Zeigt die globale Attraktivität der Universität.
    2. Internationale Forschungskooperationen: Anzahl und Qualität der Partnerschaften.
  4. Transfer und Innovation
    1. Patentanmeldungen
    2. Ausgründungen
    3. Einnahmen aus Technologietransfer: Finanzielle Erfolge durch Forschungstransfer.

 

Empfehlungen zur Steigerung der Profilschärfe

  1. Governance-Struktur stärken in Form von Gremien und Ausschüsse: Etablieren Sie spezielle Gremien zur kontinuierlichen Überwachung und Anpassung der Profilstrategie.
  2. Kommunikation und Marketing:
    1. Interne Kommunikation: Regelmäßige Updates und Feedback-Schleifen mit der gesamten Universitätsgemeinschaft.
    2. Externe Kommunikation: Strategische Öffentlichkeitsarbeit und Marketingkampagnen zur Erhöhung der Sichtbarkeit.
  3. Agilität & Langfristige Planung: Stellen Sie sicher, dass die strategischen Pläne nachhaltig und flexibel sind, um auf Veränderungen in der Bildungs- und Forschungslandschaft reagieren zu können.

 

Modell: Hochschulen sind Lernplattformen

Stakeholder der „Lernplattform“ Hochschule

  • Lernende: Studierende im erweiterten Sinne, auch TN an Weiterbildungsangeboten etc)
  • Lehrende: Dozenten, Professoren, Tutoren etc.
  • Forscher: Professoren, WiMis, Doktoranden, Studis
  • Verwaltung: Hochschulleitung, Präsidium, Kanzler, Verwaltungsapparat
  • Förderinstitutionen: fördern Hochschulen in Abhängigkeit von Hochschul-KPIs, Budget, eigenen Zielen, insbesondere vertreten durch
    • Politik, Ministerien national und auf Landesebene
    • Fördermittelgeber: DFG, DLR und weitere Projektträger
    • Stiftungen,
    • Unternehmen
  • Kooperationspartner zur Erreichung strategischer Ziele, in Form von Unternehmen, Schulen, NGOs, regionalen Akteuren
  • Gesellschaft: hat ein Interesse an dem Wissen und dem Mehrwert, den die „Lernplattform“ Hochschule regional, national und global bietet

KPIs von Lernplattformen

  • Umsatz,
    • insgesamt und
    • pro Studi
    • Umsatz pro Dozent
    • Umsatz pro Kooperationspartner
  • Marketing-KPIs:
    • Sichtbarkeit
    • Anzahl Leads (Interessenten pro Angebot)
  • HR: Bewerbungen pro Stellenausschreibung
  • Anzahl Kooperationsangebote
  • Produkt:
    • Kundenzufriedenheit
    • Dauer der Entwicklung neuer Angebote