Unternehmenswachstum: 5 Phasen nach Greiner

Larry E. Greiner schlug in den 1970er Jahren ein Modell vor, das das Wachstum eines Unternehmens in fünf Phasen unterteilt. Jede Phase wird durch eine spezifische Wachstumsform charakterisiert und endet in einer Krise, die überwunden werden muss, um in die nächste Phase einzutreten. Dieses Modell bietet einen Rahmen zur Analyse und Vorhersage der Herausforderungen, mit denen Unternehmen im Laufe ihrer Entwicklung konfrontiert werden.

1. Phase: Wachstum durch Kreativität

  • Kern: Gründerzentriert, informelle Kommunikation, spontane Entscheidungen.
  • Krise: Management- & Struktur-Krise, Notwendigkeit formalerer Strukturen.

2. Phase: Wachstum durch Direktion

  • Kern: Einführung formaler Strukturen, zentralisierte Entscheidungsfindung.
  • Krise: Autonomie-Krise, Abteilungen fordern mehr Unabhängigkeit.

3. Phase: Wachstum durch Delegation

  • Kern: Dezentralisierung, Verantwortung wird auf mittlere Ebene übertragen.
  • Krise: Kontrollverlust-Krise, Top-Management verliert Übersicht.

4. Phase: Wachstum durch Koordination

  • Kern: Einführung formaler Planungsprozesse, stärkere Koordination.
  • Krise: Bürokratie-Krise, Organisation wird zu unflexibel.

5. Phase: Wachstum durch Kollaboration

  • Kern: Flexiblere Strukturen, Teams statt formaler Hierarchien, starke Unternehmenskultur.
  • Krise: Interne Grenzen-Krise, Schwierigkeiten bei der Anpassung an externe Veränderungen.

Greiner betont, dass Unternehmen diese Krisen als Chancen für Weiterentwicklung und Neuanpassungen begreifen sollten. Das Modell ist dynamisch und iterativ, was bedeutet, dass Unternehmen im Laufe der Zeit mehrere Zyklen durchlaufen können, während sie wachsen und sich weiterentwickeln.

Dieser Ansatz bietet eine nützliche Perspektive auf organisatorische Veränderungen und Herausforderungen, unterstreicht jedoch auch die Notwendigkeit einer proaktiven und adaptiven Führungsstrategie, um nachhaltiges Wachstum zu sichern.