Achtsamkeit stammt aus dem Buddhismus und wurde von Buddha als Mittel zur Erleuchtung gelehrt. Dem Buddha ging es hierbei um Desidentifikation und der inneren Befreiung von Anhaftungen. Es ging ihm darum, dass wir erkennen, dass wir unseren Körper und unsere Gefühle und Gedanken etc. haben und dass wir sie nicht sind. Sie sind einfach Phänomene des fließenden Seins und besitzen keinerlei eigenständige Substanz.
Vorteile von Achtsamkeit
In den letzten Jahren hat Achtsamkeit viel Aufmerksamkeit in der Forschung erhalten und so ist klar geworden, dass Achtsamkeit eine Reihe an Vorteilen bietet:
- Die Stimmung verbessert sich
- Verringerung und Vorbeugung von Depressionen
- Größere Stressresistenz
- Die Konzentrationsfähigkeit wird gesteigert
- Besserer Umgang mit Schmerzen
- Stärkung der emotionalen Intelligenz
- Hilfe bei Angst und Panikreaktionen
- Langfristig, kombiniert mit Weiterbildung: Aufbau von Weisheit
In einer Umfrage unter 80 Coaches & Führungskräften für den Reinventing Mindfulness Congress 2020 habe ich mit Pauline Tonhäuser Anworten in einem kollektiven Brainstorming gesammelt, welche Vorteile ihnen Achtsamkeit bringt bzw. welche sie sich dadurch erhoffen. Dies sind die 7 wichtigsten Vorteile von Achtsamkeit für die Befragten, basierend auf über 200 Antworten:
- Inneres Wohlbefinden und lösen von Anspannungen
- Persönliche Weiterentwicklung für mich und meine Teammitglieder
- Gelassenheit und den Fokus für das Wesentliche zu behalten
- Mehr Freude bei der Arbeit
- Positive Ausstrahlung auf das Umfeld entwicklen
- Achtsamkeit schafft Raum für Kreativität und führt zur Innovation
- Konzentration üben, um Arbeitsalltag zu meistern
Achtsamkeit im Alltag und im Team
Der große Vorteil von Achtsamkeit ist, dass man kein weiteres Tool braucht, um es zu praktizieren. Vor allem in Teamprozessen lassen sich achtsame Elemente leicht und schnell platzieren, etwa indem man die Anwesenden bittet, für eine Minute in Stille ihren Atem zu beobachten. Das führt sehr schnell dazu, dass das ganze Team geistig anwesend ist, zu größerer Ruhe und Konzentrationsfähigkeit, sowie zur Fähigkeit, den anderen wirklich zuzuhören.
Für die individuelle Praxis ist Meditation sicherlich die beste Option, um ein Gefühl für das achtsame Beobachten des eigenen Geistes zu bekommen. Denn es ist immer der eigene Geist, der durch seine Gedanken und Bilder vom achtsamen Beobachten ablenkt. Die Achtsamkeitsmeditation kann die Basis sein, um uns auch im Alltag achtsam zu beobachten. Die Wissenschaft hat gezeigt, dass schon eine kurze, tägliche Meditation von 5-20 Minuten ausreicht, um nach acht Wochen langfristigeVeränderungen in unserem Gehirn und in unserem Verhalten nachzuweisen.
Wissenschafltiche Quellen für die Vorteile von Meditation & Achtsamkeit:
[1] Colzato LS, Ozturk A and Hommel B (2012) Meditate to create: the impact of focused-attention and open-monitoring training on convergent and divergent thinking. Front. Psychology 3:116. doi: 10.3389/fpsyg.2012.00116
[2] Shian-Ling Keng, Moria J. Smoski, Clive J. Robins: Effects of mindfulness on psychological health: A review of empirical studies. In: Clinical Psychology Review. 31 (6), 2011, S. 1041–1056