Binnendifferenzierung

Binnendifferenzierung bedeutet, den Lernenden unterschiedliche Angebote und Zugänge zu ermöglichen für die individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten der Lernenden.

Methoden zur Binnendifferenzierung

  1. Wahlaufgaben: biete unterschiedliche Aufgaben an, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, Themen oder Fragestellungen enthalten.
    1. Blütenaufgaben enthalten zu einem Thema (Blütenzentrum) unterschiedliche Aufgaben (Blütenblätter) mit möglichst unterschiedlichen Aspekten.
    2. Sammle-so-viele-Punkte“: Eine Reihe von Wahlaufgaben haben Punkte je nach Schwierigkeit. Die SuS sollen dann eine Mindestanzahl an Punkten bearbeiten.
  2. Homogene Kleingruppen: Schülerinnen und Schüler in Gruppen einteilen, die ähnliche Bedürfnisse oder Fähigkeiten haben. Diese Gruppen können unterschiedliche Aufgaben und Aktivitäten durchführen, die den Bedürfnissen der jeweiligen Gruppe entsprechen.
  3. Abgestufte Hilfen: Es gibt eine relativ anspruchsvolle Aufgabe, für die es dann eine Reihe von Tipps in Form von Hilfekarten gibt. Die Lernenden können dann wählen, wieviel Hilfe sie in Anspruch nehmen.
  4. Individualisierung: Schülerinnen und Schüler setzen ihre eigenen Lernziele und -methoden z.B. durch SMART-Goals und verfolgen ihren Lernfortschritte (wichtiges Prinzip nach Hattie) z.B. durch Selbsteinschätzungsbögen.
  5. Flexible Sitzordnung: Lehrkräfte können eine flexible Sitzordnung schaffen, um den Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen, in Gruppen zu arbeiten oder sich in ruhigeren Bereichen des Klassenzimmers zu konzentrieren.
  6. Lerntagebücher sind Formate, in denen Schüler ihre Gedanken und Fortschritte sammeln können.
  7. Offene Aufgaben & Lernformate bezeichnen Lernumgebungen, in denen die Schüler wesentliche Entscheidungen selbst treffen können, zum Beispiel an welchem Sub-Thema, welchen Aufgaben und mit wem sie lernen. Diese Lernformate brauchen allerdings auch klare Prinzipien, sodass sie nicht in laissez-faire Beliebigkeit verkommen.
    1. Mindmaps sind eine einfache Form offener Aufgaben, da die konkreten Inhalte selbst gewählt werden können
    2. Eine Expertenliste benennt die SuS, die schon so weit sind, dass sie den anderen als Ansprechpartner und „Lehrer“ zur Verfügung stehen können.

Binnendifferenzierung durch Gamification

Gamification bezeichnet die Strukturierung von Lernprozessen und Lernumgebungen, sodass möglichst viel spielerischer Spaß herausgekitzelt werden kann. Gamification-Strategien zur Binnendifferenzierung sind zum Beispiel:

  • Scaffolding: das abgestufte Wegnehmen von Hilfsgerüst zu einem Thema
  • Modularisierung des Inhalts in unterschiedliche Bausteine, Gebiete, Quests, Lernstränge mit der individuellen Auswahl der Aufgaben und Reihenfolge
  • Rollenspiele, in denen die Schüler unterschiedliche Rollen einnehmen und danach unterschiedlich anspruchsvoll inhaltlich arbeiten und eine geringere Kompetenz kompensieren können durch mehr soziales Engagement