Paul Watzlawick schlägt Axiome der Kommunikation vor. Die wichtigsten 2 sind:
- Man kann nicht nicht kommunizieren.
Das heißt, dass es zwischen zwei oder mehr Menschen immer mindestens eine Kommunikations-Reaktion oder Aktion gibt, egal wie in dem kommunikativen Wechselspiel eine Person sich verhält – selbst, wenn sie schweigt, hat dies für die andere Person eine Bedeutung. - Jede Kommunikation hat einen Inhalts– und einen Beziehungsaspekt.
Inhalte
Grundprinzip: Ich-Botschaften statt Du-Bewertungen
Das Grundprinzip von erwachsener Kommunikation besteht darin, möglichst nah an der Realität zu bleiben.
Prinzipien für empathische Kommunikation
- möglichst nah an der Realität bleiben
- Gesprächs-Angebote machen, möglichst wenig Druck ausüben
- den anderen nicht angreifen / verletzen
- dem anderen helfen, mich zu verstehen
Gewaltfreie Kommunikation (GfK)
GfK ermöglicht empathische und bedürfnisorientierte Kommunikation. GfK ist ein Handlungskonzept, das Marshall B. Rosenberg entwickelt hat, und das zu mehr gegenseitigem Verständnis und zu einem wertschätzenden Umgang miteinander führen soll. Ziel ist letztlich, Konflikte emotional nachhaltig zu lösen. Zentrale Grundannahme der GfK ist, dass der Mensch ein empathisches Wesen ist, das nach Harmonie sucht.
- Beobachtung
- Befinden
- Bedürfnis
- Bitte
Aktives Zuhören
Aktives Zuhören besteht aus folgenden Tätigkeiten und Kompetenzen:
Vorraussetzungen für aktives Zuhören:
- Selbst still bleiben können, während der andere spricht
- Konzentration aufrecht halten
Bestandteile aktives Zuhören
- Paraphrasieren: Wiedergeben
- Verbales Grunzen: Aha, Mhm, Oh, Ja!
- Verbalisieren von Emotionen, Gedanken, Hypothesen, Bedürfnissen und Wünschen (äquivalent zu Gewaltfreier Kommunikation)
- Nachfragen, um Verständnis zu vertiefen, insbesondere mit offenen Fragen und systemischen Fragetechniken
- Spiegeln von Körperhaltung, Mimik, Gestik
Levels of Listening (Theory U)
- Downloading
- Factual Listening
- Empathic Listening (entspricht aktivem Zuhören)
- Listening from the emerging future
Fragetechniken (Übersicht)
Fragetechniken für Empathie
Wichtig ist hier die Mischung von Fragen für Verständnis, Erforschung, zusammen mit Spiegelungen & Signalen der Aufmerksamkeit, des Mitgefühls und Verbundenheit.
Vorraussetzung dafür ist die nötige Konzentration & Achtsamkeit dafür, sowie Beziehungskompetenz.
Fragetechniken zum Verstehen
- W-Fragen vs. geschlossene Fragen:
- W-Fragen stellen um mehr zu erfahren: Wie? Was? Wo? Wer? Wann? Warum? Wozu?
- Geschlossene Fragen stellen um eindeutige Antworten zu erhalten.
- Merke: geschlossene Fragen setzen Anker/beeinflussen Gefragten in eine Richtung, Setze sie ein, wenn du eine präzise Antwort wünschst.
- “5 Whys”Methode: die Wurzeln hervorbuddeln
- An die Kernbedürfnisse gelangst du oft nur durch gezieltes nachfragen.
- Frage “Warum” oder “Wozu” dein Interviewpartner xy tut, denkt, wünscht.
- erst einsetzen, wenn eine Beziehung aufgebaut wurde. Kann sonst einschüchternd wirken.
Fragen zum Verstehen von komplexen Zusammenhängen
Hier findest du eine Übersicht mit hilfreichen Fragestellungen zur Erforschung eines komplexen Themas.
Fundament | Was ist bereits vorhanden? Worauf kann man aufbauen? Was wurde schon erreicht? |
Helikopter | Betrachte das Problem & die beteiligten Personen & Strukturen von oben! Was siehst du? Was nimmst du wahr? |
Zurücklassen | Was muss überwunden, zurückgelassen werden, damit sich etwas ändern kann? |
Samen | Was will neu entstehen? Welcher Samen muss gesät werden? Gibt es ihn schon? |
Frustration | Was bereitet am meisten Frustration? |
Widerstand | Was leistet Widerstand? Bewertung & Verurteilung? Angst? Abgeklärtheit? |
Unbegrenzte Macht | Wenn der Erfolg garantiert wäre… Wenn Geld keine Rolle spielt… Wenn du alle Autorität hättest… Was würdest du tun? |
Unterstützer | Wer sind die Menschen, die einen Wandel unterstützen? |
Systemische Fragetechniken
- Zirkuläre Fragen (zum Perspektivwechseln)
- Paradoxe Fragen
- Hypothetische Fragen
- Ressourcenfragen
- Zielorientierte Fragen
- Skalenfragen
…zur Übersicht Systemische Fragen
Transaktionsanalyse
- Erwachsenen-Ich
- Kind-Ich
- Eltern-Ich
4-Ohren-Kommunikationsmodell
Das 4-Ohren- oder auch 4-Seiten-Modell von Friedemann Schulz von Thun ist ein Kommunikationsmodell. Nach diesem Modell enthalten Aussagen oder Botschaften immer vier Dimensionen. Je nach Situation, Stimmung, Beziehung, etc. versteht der Empfänger die Nachricht dann auch mit Fokus auf die unterschiedlichen Aspekte.
Die vier Aspekte der Nachricht sind:
- Sachinformation (der reine sachliche Inhalt der Information)
- Selbstoffenbarung (welche Information ich in der Botschaft über mich selbst preisgebe)
- Beziehung (wie ich die Beziehung zu meinem Gegenüber definiere)
- Appell (konkrete Handlungsaufforderungen und Wünsche an das Gegenüber)
Weitergehende Themen zur Kommunikation
- Gesprächsführung
- Verhandlung
- Moderation
- Mediation und Konflikte lösen
- Facilitation und Prozessbegleitung
- Überzeugen
- Verkaufen
- Mit sich selbst reden
- Coaching
- Führen