Provokative Therapie oder Provokatives Coaching nutzt mittel der provokativen Gesprächsführung, um einem Klienten bei der Lösung eines persönlichen Problems zu helfen. Provokative Intervention basiert auf der Idee der paradoxen Intervention: der Klient wird in dem betroffenen Thema gezielt destabilisiert mit der Absicht, damit auch das Problem zu destabilisieren und dann eine neue Stabilisierung mit neuer Klarheit, Erkenntnis und aktivierten Ressourcen zu ermöglichen.
Es ist eine hohe Kunst, die viel Beziehungskompetenz erfordert, starke Ressourcen beim Klienten voraussetzt und kombiniert dafür verschiedene andere Coaching Methoden.
Erklärung von provokativer Therapie anhand von Gleichgewichten in der Systemtheorie
Zur Erklärung, wie provokative Therapie funktioniert, hilft ein Blick auf das Konzept dynamischer Systeme und die Charakterisierung von Gleichgewichtszuständen. Ein Gleichgewichtszustand lässt sich grob einteilen in
- stabil: Das System kehrt nach einer Störung wieder in seinen Ausgangszustand zurück.
- labil: Das System geht bei der kleinsten Störung in einen anderen Zustand über.
- metastabil: Das System geht nach einer ausreichend großen Störung in einen stabileren Gleichgewichtszustand über. Bei zwei Gleichgewichtszuständen spricht man auch von bistabil.
Provokative Therapie eignet sich am besten für metastabile Konstellationen: Der Klient hat sich z.B. in einer Neurose oder negativen Gewohnheit oder negativen Glaubenssätzen verloren. Durch die provokative Intervention kann aus diesem Zustand ausgelenkt werden und durch entsprechende Fragen, Ressourcen-Aktivierungen, Utilisation und Suggestionen hingelenkt werden zu einem neuen, gesünderen Gleichgewicht.
Hier erfährst du noch mehr über komplexe menschliche Systeme
… und über ein systemisches Weltbild, um systemisches Coaching ins rechte Licht zu rücken.