Innovation ist das Gold des 21. Jahrhunderts. Mit dieser treibenden Kraft des Aufbruchs sollte sich eigentlich jeder beschäftigen, um den neuen Herausforderungen mit Kreativität begegnen zu können. Digitalisierung, Vernetzung, Klimawandel … das Lebens- und Arbeitsumfeld verändert sich drastisch. Nicht jeder scheint den Anforderungen an Innovation gewachsen zu sein. Manche scheinen vom Anspruch der neuen Herausforderungen überfordert.
Innovation kommt vom lateinischen „innovare” (erneuern) und bezeichnet sowohl das Produkt als auch den Prozess des Erneuerns oder Reformierens. Im Gegensatz zur Kreativität beschreibt die Innovation einen bereits voranschreitenden Prozess der Erneuerung. Sei er nun menschengemacht oder nicht.
Doch es gibt eine gute Nachricht: Jeder Mensch ist von Natur aus kreativ, Kreativität ist lernbar und sie ist die Kernkompetenz für Innovation. Organisationen brauchen meist eine strukturierte Form von Innovation. Dafür haben sich bestimmte Methoden bewährt. Dazu gehören auch die sogenannten Agilen-Methoden.
Innovations-Faktoren: Umfeld, Ressourcen, Kreativität
Innovationen kommen selten allein. Keine bahnbrechende Erfindungen kam von ansonsten stumpfen Einzelgängern. Meist waren es geniale Teams, wie in den Pixar Studios, in freigeistigen Forschungseinrichtungen, in Pionierunternehmen. Steve Jobs entwickelt nicht nur die Apple-Computer, sondern auch die Pixar-Studios. Im Cern wird nicht nur Cutting-Edge Wissenschaft betrieben, sondern es springen auch neue Technologien dabei rum, wie das Internet.
Dafür spielen 3 Faktoren eine grundlegende Rolle:
- Ein stimulierendes Umfeld, indem freies Denken, Forscherdrang, Streben nach Fortschritt und Kollaboration gefördert wird
- Die notwendigen Ressourcen, d.h. nicht nur Geld und materielle Ausstattung zur Forschung und Entwicklung, sondern auch die richtigen sozialen Netzwerke, kompetente Köpfe mit dem relevanten Wissen und viel Motivation
- Kreativität ist der Prozess, der die Ressourcen variiert und dadurch Innovationen hervorbringt,
dazu hilft auch eine inspirierende Vision, und die richtige Kultur, in der mutiges Denken hervorsprießen kann
Der Innovations-Funnel
Wenn Umfeld, Ressourcen und Kreativität etabliert sind, kann Innovation auch systematisch ermöglicht werden. Ein Modell dafür ist der Innovations-Funnel, der Trends wahrnimmt, daraus Ideen und Prototypen entwickelt und irgendwann daraus neue Produkte und Services.
Nutzen von Innovation für Organisationen
Jede Organisation hat einen Zweck, eine Mission, einen Grund für ihre Existenz: ein Dienst für die Gesellschaft, schöne Produkte, oder einfach nur Geld zu verdienen. Im Idealfall gibt es klare Prozesse, klare Werte, eine klare Vision des Unternehmens – doch wenn die Welt rundherum sich verändert, muss auch die Organisation sich verändern, um weiter erfolgreich sein zu können.
Das Organisations-System reagiert entweder flexibel genug auf die Umweltveränderung oder muss eine Niederlage hinnehmen. Innovation hilft, aus Umweltveränderungen erfolgreich Ideen, Strategien & Veränderungen abzuleiten. Daraus ergeben sich folgende Ziele:
Ziele der Innovation:
- Umsatzsteigerung durch hochwertige Produkte, Marken & Vertriebs-Strategien
Mehr zu: Produktentwicklung, Marketing, Business Development. - Kundengewinnung & Kundenbindung
- Branding, Storytelling, ästhetische Öffentlichkeitsarbeit
- Kommunikation: effiziente Prozesse und intelligente Informationsverarbeitung
Außerdem helfen Innovations-Methoden in der Organisationsentwicklung:
- Kultur: empathische Kommunikation, Zusammenhalt, Teamgeist
- Personalentwicklung: Mitarbeiterbindung & Weiterbildung
- Menschliche Regulation: Konflikt- & Stressmanagement
>> Mehr zu Agiler Organisationsentwicklung & OE Methoden
Empfehlung: Seminar „Systemisches Design Thinking“ zur Verbindung von Innovation & Organisationsentwicklung
Innovationsprozesse
Innovationen entspringen einem kreativen Prozess: aus einer Spannung und einer Menge von Ressourcen entsteht eine Neukombination der Ressourcen und eine Lösung der Spannung. Darin können sich neue Ideen, Produkte, Erfindungen, Strategien entwickeln. Während am Anfang noch ein undurchsichtiges Chaos an Möglichkeiten und Wegen vorhanden ist, ensteht mit der Zeit eine klare Strategie für die weitere Entwicklung.
Zur besseren Strukturierung erfolgt meist ein Wechsel aus divergentem und konvergentem Denken, wie hier schematisch für einen Design Thinking Prozess dargestellt, als Öffnen (divergent) und Schließen (konvergent) des Problem- und Lösungsraums.
Außerdem werden selten Innovationen beim ersten Versuch erfolgreich, es braucht die kontinuierliche Anpassung und Verbesserung. Kaizen ist die Mutter der Agilität. Heute werden SCRUM & Co. genutzt, um Innovationsprozesse iterativ zu strukturieren.
Feedback-Schleifen mit den Nutzern, Entwicklern und weiteren Stakeholdern machen aus einer groben Idee ein Umsetzbares Konzept.
7 innovatione Innovations-Methoden:
- Disruption: Zerstörung eines bestehenden Modells durch ein effektiveres, intelligenteres.
- Entrepreneurship: Denke wie ein Visionär und Unternehmer, frei von bestehenden, trägen Strukturen.
- Design Thinking: Im Fokus stehen die Bedürfnisse der Menschen. Kreativitätstechniken helfen, um die Bedürfnisse auf neuartige Weise zu erfüllen.
- Effectuation: Neukombination vorhandener Ressourcen. Denke Inside-the-Box!
- Future Thinking: Entwickle Zukunftsszenarien aus Trends, Nachfragen und Innovationen.
- Moonshot: Warum einfach innovativ sein, wenn wir nach den Sternen greifen können?
“Wir tun all das nicht weil es einfach ist, sondern weil es schwierig ist.” // John F. Kennedy
- Theory U: Verbinde dich mit den Emotionen und Wahrnehmungen der Menschen und schöpfe aus der gemeinsam tiefsten, intuitiven Quelle. Ansonsten ist der Prozess analog zu Design Thinking.
- Agilität
>> Zur ausführlichen Übersicht der Innovationsmethoden.
Die Innovations-Methoden im Vergleich
Die Methoden haben vieles gemeinsam. Alle nutzen einen Wechsel aus konvergentem & divergentem Denken, also sind Problemen und Themen gegenüber sowohl linear und streng rational (konvergent) als auch offen, unsystematisch und experimentierfreudig. Alle Methoden nutzen Heuristiken und Kreativitäts-Methoden zur Problemanalyse und zur Ideenfindung. Auch setzen sie alle auf Ko-Kreativität und Zusammenarbeit im Team.
Es gibt aber auch Unterschiede. Etwa die Dauer: Ein Moonshot zielt auf rund 10 Jahre Entwicklung ab. Ein Design Thinking Prozess kann innerhalb eines Tages abgeschlossen werden. Effectuation setzt im Hier & Jetzt an und schaut auf die nutzbaren Ressourcen, Future Thinking und der Moonshot dagegen versuchen eher von einer Vision ausgehend Neues zu erfinden.
Design Thinking ist eine Methode, die sich speziell für innovationsferne Teams als Einstieg entwickelt hat. Future Thinking ist etwas für fortgeschrittene Trendscouts.
Innovations-Methoden vs. Kreativitäts-Techniken
Was ist der Unterschied zwischen Kreativitäts-Techniken und Innovations-Methoden? Nun, Kreativitätstechniken sind klar definierte Werkzeuge, die ein bestimmtes Gebiet strukturieren oder Ideen erzeugen. Die oben genannten Strategien können dann diese Werkzeuge nutzen, um daraus einen sinnvollen Prozess zu gestalten.
Viele Forschungs- & Entwicklungsabteilungen haben ihren eigenen Innovationsprozess definiert. Beispiel Design Thinking: Im Design Thinking werden verschiedene Techniken für Kommunikation und Ideenfindung hintereinander benutzt. Etwa zunächst der morphologische Kasten, in der Synthese die Persona und für das Brainstorming eine Analogien-Technik.
Du suchst noch mehr Tipps und Techniken, um bei Innovationen immer vorne dabei zu sein? Dann schau doch mal bei meinem Workshop vorbei: Systemisches Design Thinking.
Kreativität: Methoden vs. Techniken | Heuristiken | Kreativität zur Reduktion von psychologischer Entropie