Peer-to-Peer Lernen: 5 Methoden

Peer-to-Peer Lernen kann eine sehr effektive Form des Lernens sein, aber auch eine sehr effiziente Form der Lehre, da es einen relativ geringen Einsatz von Personal braucht, um viel Lernzeit abzubilden.

Ein großer Bonus-Effekt des Peer-to-Peer Lernens sind die Metakompetenzen, die entstehen für Kommunikation und Koordination. Daher eignet sich Peer-to-Peer Lernen zum Beispiel besonders gut zur Vermittlung von 21st Century Skills bzw. Future Skills.

Lernen durch Lehren

…umfasst alle Lernformen, in dem Lernende, Schüler oder Studierende, Lehrfunktionen übernehmen gegenüber den Peers.

  • Vorteile: Stärkung von Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit; vertieftes Verständnis durch Lehren.
  • Einsatzbereich: Von Grundschulen bis zu Universitäten, besonders in Sprach- und Naturwissenschaften.

Triaden

…sind besonders gut für kommunikative oder Meta-Kompetenzen. Eine Triade funktioniert in 3er Teams und geht über drei Runden. Es gibt drei Rollen:

  • Person A: Der Coach führt die Coachee durch den Prozess des gemeinsamen Ausfüllens der interaktiven Arbeitsblätter
  • Person B: Die Coachee (Fallgeber) gibt den Fall rein, der besprochen wird
  • Person C: Der Beobachter gibt Feedback, vor allem dem Coach

Vorteile: Förderung von sozialen Fähigkeiten, kritischem Denken und Reflexionsvermögen.
Einsatzbereich: Eignet sich für fast alle Bildungsniveaus und Fächer.

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Team of Teams

strukturiert große Gruppen in kleinere, selbstverwaltende Teams, die dann effizienter zusammenarbeiten und voneinander lernen.

  • Vorteile: Verbesserung der Zusammenarbeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in komplexen Projekten.
  • Einsatzbereich: Besonders in Management- und Business-Schulungen sowie in Projektbasierten Lernumgebungen.

 

Gruppenpuzzle

Der Stoff wird strukturiert in zwei Dimensionen, 1. für Stammgruppen und 2. für Expertengruppen. Eine Stammgruppe hat eine Problemstellung, z.B. ein Modell auf einen bestimmten Kontext anzuwenden, z.B. eine SWOT-Analyse für eine Kommune in der Niederlausitz – dafür kämen jeweils 4 Personen als eine Stammgruppe zusammen, z.B. für die Kommune Lübbenau.

Das Modell wird wiederum unterteilt in seine Komponenten, hier z.B. zur Erhebung von Stärken, Schwächen (Weaknesses), Widerständen (Obstacles) und Trends / Chancen – also 4 Komponenten hier. Diese 4 Komponenten werden auf die 4 Personen verteilt.

Der Ablauf für eine Gruppe von 20 Personen wäre dann etwa so:

  1. Stammgruppe bilden und
    1. gemeinsames Verständnis von der Aufgabenstellung sicherstellen, z.B. durch Mindmap oder Semantische Analyse.
    2. Expertenthemen verteilen auf die Gruppenmitglieder,
  2. Expertengruppen-Treffen: jeder Experte trifft sich mit den gleichen Experten aus anderen Gruppen, z.B. treffen sich alle Experten für die Stärken. Wenn die Gesamtklasse aus 20 Personen besteht, gäbe es also 5 Stammgruppen und damit daraus 5 Experten für die Stärken.
  3. Stammgruppe: die Experten treffen sich wieder in ihrer Stammgruppe. Dort tragen sie ihr Wissen zusammen und wenden es dann gemeinsam auf ihre Problemstellung an, z.B. dann die gesamte SWOT-Analyse für die Kommune Lübbenau und daraus Empfehlungen für die zukünftige Entwicklung der Stadt.

 

  • Vorteile: Fördert Verantwortungsgefühl und hilft, Vorurteile abzubauen durch die Notwendigkeit der Zusammenarbeit.
  • Einsatzbereich: Vielfältig einsetzbar, von der Schule bis zur Erwachsenenbildung.

Peer-Assessment

Schüler bewerten gegenseitig ihre Arbeiten oder Präsentationen nach vorgegebenen Kriterien.

  • Vorteile: Entwicklung von Bewertungskompetenzen und kritischer Selbstreflexion.
  • Einsatzbereich: relativ anspruchsvoll, da es die Reflexion von Biases erfordert.

 

Lernen durch Lernen kann kombiniert werden mit digitalen Lernmethoden, um noch effizientere Prozesse abzubilden, in der z.B. ein Online-Kurs die Struktur abbildet, an der sich die Lernenden entlang hangeln können.