Yoga Nidra

Was kann unter Yoga Nidra verstanden werden?

Einmal wieder so richtig entspannen, an nichts denken und den Alltagsstress hinter sich lassen – viele Entspannungstechniken versprechen genau das, sind jedoch häufig nicht erfolgreich. Wem es generell schwer fällt abzuschalten oder wer einfach besonders gestresst ist, kommt mit einfachen Atemübungen und ausreichend Schlaf nicht immer weit. Zwar mögen diese Techniken Linderung für den Moment schaffen, jedoch oft nicht den erwünschten Langzeiteffekt oder eben die richtigen Tiefenentspannung mit sich bringen. Anders ist es bei Yoga Nidra, einer zur Entspannung angewandten Praxis, bei der der Körper in vollkommener Entspannung und Ruhe, der Geist jedoch voll da ist. Genau das unterscheidet Yoga Nidra von der Schlafphase, in der auch der Geist schläft. Dennoch ist eine gewisse Ähnlichkeit zum Zustand des Schlafs vorhanden.

Eine Entspannungspraxis ohne vollständiges Abdriften des Geistes

Das aus dem Sanskrit stammende Wort „Nidra“ bedeutet übersetzt „Schlaf“. Indem die Aufmerksamkeit gezielt geleitet wird, soll ein Zustand erreicht werden, der sich genau zwischen Wach- und Schlafphase befindet und sich hypnagogische Grenzlinie nennt. Diese Phase wird normalerweise immer dann erreicht, wenn der Körper kurz davor ist, einzuschlafen. Bei Yoga Nidra soll dieser Zustand jedoch bewusst und unabhängig vom nächtlichen Schlaf erreicht werden – eben immer dann, wenn absolute Tiefenentspannung erwünscht ist. Angeblich sollen 30 Minuten Yoga Nidra dabei genau den gleichen entspannenden Effekt haben, wie zwei Stunden Schlaf. Grund genug also, sich einmal näher mit der fernöstlichen Entspannungstechnik auseinanderzusetzen und die weiteren Vorteile kennenzulernen.

SanskritDeutsch
Yoga NidraAutogenes Training, Selbsthypnose
NyasaBody Scan
SankalpaPositive Affirmation

Yoga Nidra ist das östliche Äquivalent zu Autogenem Training und Selbsthypnose: in einem Trance-Zustand kann eine tiefe Entspannung erfahren werden.

Welche positiven Effekte treten durch das Ausüben von Yoga Nidra auf?

Wer sich näher mit Yoga Nidra befasst, der wird schnell erkennen, dass die positiven Effekte dieser Entspannungstechnik weitaus vielfältiger sind, als sie als reine Regeneration und Erholung abzutun. Wer Yoga Nidra regelmäßig ausübt, der kann stattdessen von vielerlei Auswirkungen profitieren, die sowohl Geist als auch Körper betreffen und somit das gesamte Wohlbefinden steigern. Yoga Nidra hilft dabei, bewusst mit dem eigenen Körper und den eigenen Gefühlen umzugehen und auf die Signale des Körpers und des Geistes zu achten und gelassener mit stressigen Situationen umzugehen. Auf diese Weise fällt es leichter, sich selbst besser kennenzulernen, was einen wichtigen Schritt für die eigene Persönlichkeitsentwicklung bedeutet. Zudem gelingt es auf diese Weise auch, bewusster mit den Gefühlen anderer umzugehen und sich besser in sie hineinversetzen zu können. Darüber hinaus hat das Praktizieren von Yoga Nidra positive Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit und verringert die Anzeichen von Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Auch körperliche Verspannungen, die zu Rücken- und Nackenschmerzen oder auch zu Migräne führen können, lassen sich so lösen.

So läuft Yoga Nidra ab – eine kleine Anleitung

Yoga Nidra ist völlig ungefährlich und weist lediglich positive Effekte, anstatt unangenehmer Nebenwirkungen auf. Somit eignet sich diese Entspannungstechnik für Sportbegeisterte, -anfänger, Schwangere, ältere Menschen und Kinder gleichermaßen. Wer Yoga Nidra einmal selbst ausprobieren möchte, braucht dafür nicht besonders viel: Lediglich eine Yogamatte ist empfehlenswert, um die Übung optimal durchführen zu können und es dabei bequem zu haben. Bei Rückenschmerzen empfiehlt es sich, Steißbein oder Kniekehlen mit einem Kissen zu polstern. Wer Yoga Nidra für sich entdecken will, der sollte sich außerdem bewusst Zeit dafür nehmen, um sich voll und ganz darauf einlassen zu können. Wer im Terminstress oder aus anderen Gründen unter Zeitdruck ist, sollte daher gerade für das erste Mal einen anderen Zeitpunkt wählen. Auch ein ruhiger Raum ohne störende Nebengeräusche ist sinnvoll. Wenn für all das gesorgt ist, kann es auch schon losgehen:

  1. Begonnen wird am besten in der Rückenlage, der Savasana: Die bodennahe Liegeposition sorgt so für eine optimale Erdung
  2. Das sogenannte Sankalpa, also ein prägnanter Vorsatz oder Entschluss der gefasst wird, sollte nun verinnerlicht werden und sorgt dafür, die Gedanken in eine positive Richtung zu lenken
  3. Das bewusste Fokussieren auf die Atmung (Antar Mount) hilft dabei, die Entspannung zu fördern
  4. Bei der Nyasa werden einzelne Körperteile nun nacheinander bewusst wahrgenommen, Achtsamkeit wird auf diese Weise durch den ganzen Körper geleitet
  5. Die Chidakasha stellt nun den Raum des Bewusstseins dar – dieser Innenraum kann durch Visualisierung von schnellen Bildfolgen erfolgen
  6. Die Sankalpa wird mehrfach wiederholt
  7. Es findet eine bewusste Rückführung in die tatsächliche Welt und der Abschluss des Yoga Nidras statt.

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