Didaktik: Old School Learning Design

Didaktik reimt sich auf Taktik – und das macht auch noch Sinn: denn Didaktik findet eine Taktik, um ein Lernthema so aufzubereiten, dass die Zielgruppe dieses Thema möglichst gut aufnehmen und verdauen kann.

Leider gibt es kein wirklich ausgereiftes Modell für Didaktik, sodass der Begriff heute etwas eingestaubt ist, zumal das ganze klassische Bildungssystem in eine breite gesellschaftliche Kritik und Identitätskrise gerät:

  • trotz guter Bezahlung gibt es zu wenig Menschen, die sich für das Lehramt bereit erklären
  • viele Eltern wollen ihre Kinder nicht in die Schule schicken, sondern eher selbst unterrichten oder in freie Schulen schicken, wo die Kinder dann gar nichts machen müssen – aber auch sehr wenig lernen
  • das Bildungssystem trödelt den gesellschaftlichen Bewegungen rund um Klimakrise und Digitalisierung eher hinterher als dass es die Schülerinnen und Schüler wirklich dafür ausbildet – geschweigedenn selbst Lösungen entwickelt,
    viele Schüler protestieren selbstständig freitags bei „Fridays for Future“ – und dann machen die Schulen es den Schülern auch noch schwer, sich zu engagieren…

 

Didaktischer 3-Schritt

  1. Einführung
  2. Erarbeitung
  3. Sicherung

 

Didaktik einfach erklärt

Lehren dient dem Lernen. Lernen ist ein biologischer und psychologischer Prozess.
Um gute Lehr- & Lernkonzepte zu entwickeln, brauchen wir ein Modell dafür, wie Menschen gut lernen können.

Didaktik bietet kein eindeutiges Modell, aber inzwischen gibt es ein hippes Modell: Learning Experience Design.
„Didaktik“ hat damit aus meiner Sicht ausgedient.

Wie geht lernen?

Lernen funktioniert über:

  • Konditionierung
  • Imitation
  • geleitete Neugier
  • dem Erfüllen von Lernbedürfnissen, insbesondere im Sinne der Selbstbestimmungstheorie:
    • Autonomie
    • Wirksamkeit & Kompetenz
    • soziale Verbundenheit

…mehr zur Neurobiologie des Lernens

Wenn wir uns also Gedanken darum machen, wie Menschen gut lernen können, dann gilt es also einen Lernprozess zu gestalten, in dem Konditionierung und Imitation sinnvoll genutzt werden, die Neugier entlang der Lernbedürfnisse fließen kann, sodass die Lernenden den gewünschten Erfolgszustand erreichen können – in Form einer gelernten Kompetenz.

 

Learning Experience Design

Die Lösung: Wir inszenieren Lernprozess als unvergessliche Erfahrung – zum Beispiel wie in einem Escape Game oder Abenteuerfilm. Möglichst viele Sinne und Lernfunktionen sollen darin erfüllt werden.

…zum ausführlichen Artikel über Learning Experience Design 

 

Grundsätzliche Schritte:

  1. Erfolgszustand definieren über Kompetenzen
  2. 4-Phasen Schema skizzieren
  3. Lernstoff modularisieren
  4. Scaffolding ausarbeiten
  5. Aufgaben / Probleme konzipieren
  6. Arbeitsaufträge konzipieren
  7. Agenda erstellen
  8. …testen, Fehler machen, nachschärfen…

 

 

Glossar: Durchsehen im Begriffsdschungel der Lernmodelle

Learning Experience Design (LXD) bezieht sich auf den Prozess des Entwerfens und Durchführens von Lernumgebungen, die möglichst angenehm als auch effektiv sind. Es legt einen starken Fokus auf die Verwendung von Technologie und interaktiven Elementen, um Lernende aktiv und direkt in den Lernprozess einzubeziehen.

Didaktik ist der Bereich der Bildungswissenschaft, der sich mit der systematischen Planung, Organisation und Umsetzung von Lernprozessen und Lerninhalten befasst.

Erfahrungsbasiertes Lernen bezieht sich auf den Prozess des Lernens durch direkte Erfahrung und Interaktion mit der Welt. Es zielt darauf ab, Lernende durch praktische Anwendungen zu befähigen, Wissen und Fähigkeiten zu erwerben. Dies entspricht der Idee des Lern-Konstruktivismus. Auf englisch auch: Experiential Learning als auch Experience-based Learning, siehe [2]

Konstruktivismus ist eine Lerntheorie, die besagt, dass Lernende ihr Wissen auf Grundlage ihrer Erfahrungen und Vorkenntnisse konstruieren. Konstruktivismus betont die Bedeutung von aktivem Lernen und die Rolle des Lehrers als Führer und Facilitator im Lernprozess.

Instructional Design bezieht sich auf den Prozess des Gestaltens von Lehr- und Lernmaterialien. Es beinhaltet die Anwendung von Didaktik, Lernpsychologie und Technologie, um effektive Lernprozesse und Lernumgebungen zu schaffen. In der Schule hieße dies Unterrichtsplanung.

Gamification bezieht sich auf die Anwendung von Spielelementen in nicht-spielerischen Kontexten, um Motivation und Engagement zu steigern. Durch Gamification kann eine höhere Intensität der Lernerfahrungen ermöglicht werden.