[Anleitung] Besserer Mensch werden in 4 Schritten

»Die einzig wahre Religion besteht darin, ein gutes Herz zu haben.«
Dalai Lama

Was macht einen guten Menschen aus?

Schauen wir mit etwas psychologischem Fundament hin, dann gibt es 5 relevante Perspektiven, die ich gerne einbringen würde:

  1. Mainstream (langweilig!):
    je nach dominanten gesellschaftlichen Werten macht den guten Menschen eben das aus, was gesellschaftlich besonders erwünscht ist… Pflichtbewusstsein, Erfolg & Leistung, ein durchsetzungsstarkes Alphatier, Vegetarier… doch dies ist abhängig vom sozialen Umfeld und auch etwas langweilig, da es sich je nach Kultur auch wieder ändert und eher den Herdentrieb der Menschen widerspiegelt. Oder wie Nietzsche zynisch sagt: „Untermenschen denken in gut und böse, Übermenschen in schlau und dumm“.
  2. Kants kategorischen Imperativ (ein bisschen weniger langweilig):
    Was du willst, was man dir nicht tu, das füg auch keinem andern zu! bzw.
    Was du willst, was man für dich tu, das gib auch allen andern zu!
  3. Ökologische Perspektive (per Definition nachhaltig und sinnvoll):
    Was ist gut für die Welt um mich herum?
    Je nachdem, wieviel Ökosystem man hier integriert, desto komplexer wird die Antwort.
    Die eigene Familie kann das Ökosystem bilden,
    die Gemeinschaft & Gesellschaft um dich herum,
    oder die Natur, die den Menschen versorgt, oder das ganze Ökosystem Erde.
  4. Kompetenz-Perspektive: Um zu konkretisieren, was einen guten Menschen ausmacht, gilt es dann im nächsten Schritt seine Kompetenzen zu definieren: was genau kann die Person, sodass sie einen guten Menschen bildet? Reicht es, einfach nur da zu sein oder braucht sie bestimmte Kompetenzen, um sich nachhaltig in der Gesellschaft einzubringen.
    „Gute Mensch – Kompetenzen“ entsprechen dann ungefähr den 21st Century Skills. Insbesondere:

  5. »Göttliche Perspektive« (aus Sicht eines Atheisten):
    Das Himmelreich auf Erden ermöglichen – das ist in etwa die Aufgabe von Propheten und Heiligen. Das Himmelreich können wir verstehen als das Optimum einer Reihe von möglichen Welten und menschlichen Verhaltensweisen, die möglichst gut für alle sind (Erwachsene, Rentner, Kinder, Pflanzen, Tiere, Meere, zukünftige Generationen).
    Wenn du ein besserer Mensch werden möchtest, sorgst du für dich und in deinem Umfeld für ein Leben, welches sich in Richtung göttlicher Lebendigkeit bewegt.

 

Wie werde ich ein besserer Mensch? 4 Schritte

  1. Mach das Leben für irgendein anderes Lebewesen besser.
    Und dann mach das Leben noch einmal für ein anderes Lebewesen besser,
    und dann nochmal.
    Dann bist du wahrscheinlich auf einem ziemlich guten Weg.
  2. Sei selbst glücklich, sodass andere Menschen von deinem Glück angesteckt werden können.
  3. Lerne z.B. die folgenden Gute-Mensch-Kompetenzen:
    1. Beziehungskompetenz
    2. Art of Hosting
    3. Achtsamkeit
    4. Konfliktlösung
    5. Trauma-Integration
  4. Sammle 360-Grad Feedback auf dein Wirken in der Welt: Bitte Freunde, Kollegen, Vorgesetzte, Untergebene dir Feedback zu geben auf deine Wirkung / Leistung.

 

Ansonsten dürfte auch die Antwort interessant sein auf die Frage, warum du überhaupt ein besserer Mensch werden willst… hast du ein schlechtes Gewissen für eine tatsächlich schlechte Tat? Fühlst du dich schuldig oder schämst dich für etwas?

 

Weitere Ansätze

Es gibt noch weitere spannende Ansätze als Antwort auf die Frage, „Wie werde ich ein besserer Mensch“:

  1. Orientiere dich an psychologischen Entwicklungsmodellen, um zu einem weisen und bewussten Menschen zu reifen. Am sinnvollsten ist die Orientierung an Spiral Dynamics.
  2. Identifizierung auflösen: Wer möchte, dass du ein besserer Mensch wirst? Ist dies vielleicht ein gesellschaftlicher / familiärer Druck?
    Dann beschäftige dich zunächst mit Entwicklungstrauma und Trauma-Integration.
  3. Not giving a fuck: falls du dich dabei ertappst, dass es eigentlich alte Erwartungen anderer Menschen sind, Eltern oder Partner oder Führungskräfte, die dich zum besseren Menschen nach ihren Vorstellungen haben wollen, könntest du zunächst anfangen, darauf zu pfeiffen — vollkommen loslassen und einfach nur auf deine Instinkte und Bedürfnisse hören — meistens kommt dann von alleine wieder der Wunsch, im Frieden mit anderen Menschen zu leben. Aber nicht mehr aus Pflicht, sondern aus Überzeugung und Liebe.
  4. Erleuchtung: Warum nur ein besserer Mensch werden? Strebe doch direkt die Erleuchtung an! …zur Anleitung.
  5. Meistere deine Individuation und Persönlichkeitsentwicklung. Fange z.B. mit Autogenem Training an und Arbeite dich hoch zum Systemischen Coach.