Dieser Network Marketing Guide gibt dir eine Schritt-für-Schritt – Anleitung zur Konzeption dieses raffinierten, skalierbaren Marketing Systems. Network Marketing basiert darauf, dass das Angebot über das persönliche Netzwerk der Menschen verbreitet wird – und sich aus diesem Netzwerk auch weitere Personen finden, die zu Multiplikatoren werden. Eine andere bekannte Bezeichnungen ist Multi-Level Marketing.
Mathematisch sind Network Marketing Strategien homöomorph zu Schnellballsystemen, als auch den Pyramidensystemen. Im negativen Fall ist ein Schneeballsystem ein instabiles, manipulatives Konzept, hinter dem keine echte Wertschöpfung steht, sondern nur Erfolgsversprechungen.
Im positiven Fall ist ein Pyramidensystem ein klares, stabiles Organisationssytem für große Unternehmen, Behörden und Ausbildungskonzepte: an der Spitze steht ein Vorbild mit hoher Kompetenz (König, Meister, Guru) – darunter stehen mehrere Hierarchiestufen (Generäle, Offiziere, Führungskräfte, Manager, Vertriebler), die Mission und Purpose der Organisation hinaus in die Welt tragen und stetig nachwachsende Basis-Mitglieder anbinden, welche das Pyramidensystem somit mittragen und aufrechterhalten.
Network Marketing Systeme sind ein gutes Beispiel für Skalierungsprozesse und damit mächtige Werkzeuge für die Verbreitung einer Idee.
Ich werde mich im Folgenden auf das Thema Marketing konzentrieren, da am klarsten zu definieren ist. Es kann aber auch übertragen werden auf den Aufbau einer Religion, eines Konzerns, eines Staates, einer Lernsystems.
Network Marketing – Wie funktioniert das?
Folgende Variablen sollten definiert werden:
- KPI: Welcher Wert soll maximiert werden?
- KPI pro Multiplikator – Die zentrale Skalierungs-Variable ergibt sich als KPI per Multiplikator.
Wenn es mehrere KPIs gibt, welcher Wert ist der zentralste für die Optimierung? Meistens ist dies das Nutzen / Aufwand – Verhältnis, KPI / Multiplikator. - Angebot: Welches Angebot soll skaliert werden?
- Endnutzer Zielgruppe: Wer soll letztlich mit dem Produkt erreicht werden?
- Erfolgs-Event: Definiere das Ereignis, welches dafür sorgt, dass mit dem Endnutzer das gewüschte Ergebnis (KPI) eintritt.
- Multiplikatoren Zielgruppe: Welche Personen können dein Produkt am besten verbreiten und zu Multiplikatoren werden?
- Multiplikator-Bedürfnisse: Worauf sprechen die Multiplikatoren an, damit sie das Angebot verbreiten?
- Multiplikations-Kompetenz: Welche Kompetenzen sollten die M mitbringen? Welche Kompetenzen solltest du schulen, damit sie erfolgreich das Angebot verbreiten?
- Mulitplikations-Schritt: Durch welchen Prozess wirbt der Multiplikator weitere Multiplikatoren?
- Inzentivierungen: Was bietest du den Multiplikatoren an, damit sie das Angebot verbreiten?
- Für die Verbreitung an die Endnutzer.
- Für die Gewinnung weiterer Multiplikatoren.
Network Marketing [Design Guide]
Gehen wir davon aus, dass es bereits ein mehr oder weniger klares Angebot gibt.
(Wenn nicht, entwickle zunächst dein IKIGAI und finde eine Nische, damit du weißt, was du verbreiten könntest.)
Woran misst du den Erfolg deines Angebots? An der Bekanntheit? Am sinnvollen Impact (z.B. eingesparte Treibhausgas-Emissionen)? Am Profit?
Damit dein Angebot und das Schneeballsystem nicht komplett hohl sind, sollte es einen ENDNUTZER mit einem benennbaren BEDÜRFNIS geben. Dein Angebot sollte dazu in der Lage sein, das Bedürfnis des Endnutzers zu befriedigen.
Zwischen dir und den Endnutzern stehen dann die MULTIPLIKATOREN, welche auch BEDÜRFNISSE haben, die es zu erfüllen gilt und dazu KOMPETENZEN brauchen, um dein Angebot zu verbreiten.
Ich unterscheide hier zwei Fälle als Network Marketing Beispiele:
- Ego-Getrieben: Profitmaximierung durch Multilevel-Marketing am Beispiel von Tupperdosen,
- Eco-Getrieben: Klimaschutz durch Ausbildung von Change Agents, die THG-Reduktion in Organisationen herbeiführen.
Vorgehen: Das Angebot soll skaliert werden, durch Reverse Engineering, ausgehend von den Bedürfnissen der Endnutzer. Die Network Marketing- und Multiplikations-Prozesse werden danach gestaltet, wie möglichst viele Endnutzer aufgrund das Angebot aufnehmen.
- Definiere deine KPI. Wenn es mehrere gibt, wähle die für dich wünschenswerteste.
- Ego-Beispiel: Umsatz.
- Eco-Beispiel: THG-Emissionen reduzieren in den Wertschöpfungsketten von Organisationen.
- Angebot definieren.
- Ego: Plastikdosen.
- Eco: Beratung hinzu Klimaschutz in Betrieben.
- Definiere die Optimierungsvariable als KPI per Multiplikator – oder Impact per Multiplikator, wenn es um Sinn-stiftende Angebote geht.
- Ego-Beispiel: Jede Tupperdose macht einen gewissen Umsatz. Jedoch bringen verschiedene Dosten mehr oder weniger Gewinn. Und verschiedene Tupper-Gastgeber haben mehr oder weniger gute Verkaufs-Kompetenzen.
KPI per Multiplikator = Profit / Tupper-Gastgeber.
Diese Variable erlaubt dir zu schauen, wie du Kosten, Auswahlprozess, Schulungsprozess und Produktpalette so gestaltest, dass sich ein guter Profit / Aufwand – Effekt ergibt. - Eco-Beispiel: Um das Klima zu retten, sollten viele Unternehmen ihre Treibhausgase reduzieren. Dafür braucht es Change Agents.
Impact / Multiplikator = THG-Reduktion / Change Agent.
- Ego-Beispiel: Jede Tupperdose macht einen gewissen Umsatz. Jedoch bringen verschiedene Dosten mehr oder weniger Gewinn. Und verschiedene Tupper-Gastgeber haben mehr oder weniger gute Verkaufs-Kompetenzen.
- Definiere den Endnutzer mit einer Persona. Benenne ihre Bedürfnisse und das Erfolgs-Event
- Ego-Beispiel: Hausfrauen, die Geld für Tupperdosen ausgeben bei einer Tupper-Party.
- Eco-Beispiel: Entscheider in Organisationen, die THG-Reduktion ermöglichen könnten durch Veränderungen an der Wertschöpfungskette.
- Definiere den Multiplikator mit einer Persona – Benenne ihre Bedürfnisse und Erfolgs-Kompetenzen.
- Ego: Gut vernetzte Hausfrauen, die sich etwas dazu verdienen, indem sie ihren Freundinnen Tupper-Dosen verkaufen.
- Eco: Öko-bewusste Change Agents in Organisationen, die etwas gutes für die Welt tun wollen mit guten kommunikativen und sozialen Fähigkeiten, um Entscheidungen in Organisationen zu beeinflussen in Richtung THG-Reduktion.
- Multiplikations-Schritt: Wie werden aus einem Multiplikator weitere Multiplikatoren?
- Ego: Die Gastgeberin identifiziert eine passende weitere Gastgeberin und schlägt ihr vor, auch Tupper-Gastgeberin zu werden.
- Eco: Der Change Agent empfiehlt die Weiterbildung an seine Freunde & Kollegen + jeder 10. Change Agent wird Trainer für weitere Change Agents.
- Inzentivierungen für die Durchführung des Erfolgs-Events und Werbung weiterer Multiplikatoren.
- Ego: Die Tupper-Gastgeber erhalten eine Provision von 10 % des Umsatzes sowie 5 % des Umsatzes der Tupper-Gastgeber, die sie aktiviert haben.
- Eco: Die Change Agents bekommen ein Zertifikat, Anerkennung, Sinn, eine wertvolle Ausbildung und Punkte für jede gesparte Tonne CO2 – sowie Zugang zu einer exklusiven Gruppe, wenn sie selbst zu Trainern werden, um andere auszubilden. Für jeden geworbenen Change Agents erhöhen sie dich Punkte anteilig (20 % der Punkte). Sie werden zu exklusiven Events eingeladen.