Starke Teamkultur aufbauen in 7 Schritten

Was macht eine gute Teamkultur und Unternehmenskultur aus? Diese Frage beantworte ich seit 2018 mit Teams aus verschiedensten Unternehmen und Organisationen, die sich nicht nur als Arbeitsmaschinen verstehen, sondern auch Wert auf ihre Teamkultur mit Kommunikation, Werten, Ritualen und Persönlichkeitsentwicklung legen.

Mein Modell für die Entwicklung einer guten Teamkultur sind Flow Teams, diese bestehen aus den 5 Ebenen:

  • Achtsamkeit für mich und meine Mitmenschen
  • Klare Kommunikation durch aktives Zuhören und Gewaltfreie Kommunikation
  • Klare Rollenverteilung, aufbauend auf der individuellen Persönlichkeit, Motivation und Kompetenzen, im Abgleich mit den Bedürfnissen des Teams und der Organisation
  • Authentische Werte
  • Klare Vision & Ziele

Flow Team-Vorlage Teamentwicklung, FLow Teams, Team Building

Ich stelle dir nun 3 verschiedene Ansätze vor, um eine erfolgreiche, vertrauensvolle und starke Teamkultur und Unternehmenskultur aufzubauen.

I Flow Teamkultur mit Design Thinking aufbauen

  1. Definiere die Vision (siehe Fragen zur Visionsfindung)
  2. Definiere die Werte
  3. Sorge für eine klare Rollenverteilung
  4. Etabliere Regeln und Umsetzung für klare Kommunikation
  5. Kultiviere Achtsamkeit

II Mit Teamentwicklung die Teamkultur aufbauen in 7 Schritten

Teamentwicklung beginnt meistens dort, wo bereits Spannungen und Konflikte entstanden sind, aber Mediation noch nicht nötig oder nicht der passende Schritt ist.

  1. Bereitschaft abholen und Arbeitsbündnis schließen. 
  2. Die individuellen Persönlichkeiten sehen: Team = Gruppe von Menschen. Schafft ein Profil über die einzelnen Team-Mitglieder.
    Entlastung: Verschiedene Persönlichkeiten, verschiedene Macken, verschiedene Kommunikations-Stile.
    Natürlicherweise entstehen Spannungen zwischen Menschen aufgrund ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten.
  3. Anamnese: die ehrliche Bestandsaufnahme. Was sind positive Ressourcen? Was sorgt für Frustration? Hier geht es um die Aufdeckung der wesentlichen Kräfte im Team, positiver wie negativer Art. Hier sollten alle wesentlichen Spannungen auf den Tisch kommen.
  4. Entwicklungsziel definieren: Was können wir in diesem konkreten Teamentwicklungs-Workshop erreichen?
    Bitte nicht alle Baustellen auf einmal angehen. Fokus auf die aktuell wichtigste Herausforderung! Wenn es viele Themen sind: Auflisten & Priorisieren, dann mit der höchsten Priorität beginnen.
  5. Zentrale Teamkultur-Maßnahme – je nach gewählter Herausforderung z.B.:
    1. Wertschätzende, ehrliche & direkte Kommunikation schulen: z.B. Warme Dusche, Gewaltfreie Kommunikation
    2. Konfliktlösung bzw. Mediation
    3. Stress-Management, z.B. mit Achtsamkeits-Techniken oder Autogenem Training
    4. Strategie schärfen mit Vision, Werten, Leit-Prinzipien (mehr zur Visionspyramide)
    5. Effektivität: OKRs7 Wege der EffektivitätGetting-Things-Done
  6. Reflexion der Maßnahme
  7. Verstetigung & Einschleifen der neuen Gewohnheiten, z.B. durch 30-Tages-Challenges

Mehr über Teamentwicklung.

Oft ist Teamentwicklung leider eine Kompensation für mangelnde Führungskompetenz. Dann wäre ein ehrlicher Blick auf die Führungspersonen hilfreich und eher ein Einzelcoaching oder Führungstraining sinnvoll.

III Gemeinschaftsbildung

Interessant für das Verständnis von Gruppen ist ein Blick auf die Psychologie hinter Gruppendynamik. Es lassen sich die 4 Phasen der Gemeinschaftsbildung nach Scott Peck definieren als:

  1. Pseudogemeinschaft: Zusammenkommen mit guten Absichten und einer gewissen Anfangseuphorie – jedoch noch ohne tieferes Verständnis füreinander, ohne Weisheit und Liebe im Umgang mit Reibung, ohne authentische Kultur – aber oft mit Wunsch, eine positive Atmosphäre zu erhalten – wobei Spannungen der Harmonie zuliebe ausgeblendet werden können.
  2. Chaos & Konflikt: die unterschiedlichen Persönlichkeiten, Verhaltensweisen, Normen, Rangansprüche und Bedürfnisse stoßen aneinander und können nicht mehr ausgeblendet werden – Egos verhärten sich und sorgen für dynamische Phasen, evtl. mit Kämpfen, Diskriminierungen und Ausgrenzungen.
  3. Leere / Verlernen: die Verhaltensmuster, kognitiven Verzerrungen und emotionalen Gewohnheiten der Egos müssen überwunden oder integriert werden, um eine neue ganzheitlichere Form der Kommunikation und des Miteinanders zuzulassen. Dies ist die herausforderndste Phasen, da Menschen ihre bestehenden Gewohnheiten hinterfragen und verlernen müssen, um neue zu lernen, welche für Gemeinschaft und Frieden wichtig sind.
  4. Echte Gemeinschaft zeichnet sich aus durch echte Empathie, Verständnis, Dialog und gemeinsam verhandelte Regeln, Normen und Kulturen.

Als 3 wichtige Faktoren für erfolgreiche Gemeinschaftsbildung nennt Scott Peck: Inklusion, Commitment, Konsens.

Hieraus lässt sich nun ebenfalls ein Ansatz für Teamentwicklung und den Aufbau der Teamkultur ableiten:

  1. Definiere den aktuellen Entwicklungsstand deines Teams.
  2. Organisiert einen Workshop oder ein regelmäßiges Ritual, um über die obigen Prinzipien einen Übergang zur Echten Gemeinschaft zu ermöglichen.

Wenn ihr dabei Unterstützung braucht, schreibt mich gerne an.

Mehr dazu: