Systemische Beratung, egal ob für ein Individuum oder eine Organisation, ist vergleichbar mit Osteopathie. Denn Osteopathie ist systemische Medizin: Sie schaut auf alle physiologischen Systeme des menschlichen Körpers. Systemische Therapie und Beratung schauen auf das geistige, ökonomische, soziale und emotionale menschliche System.
Folgende Systeme & Ebenen betrachtet Osteopathie:
- Skelett (Orthopädie), Mechanik des Körpers
- innere Organe (innere Medizin)
- Faszien, Muskeln & Sehnen (Sportmedizin)
- Nervensystem, insb. Gehirn & vegetatives Nervenssystem
- Psyche & Seele: Emotionen, Geist, Persönlichkeit, Glaubenssätze, Werte
- Verhaltensweisen, Gewohnheiten, Ernährung, Bewegung
Systemische Therapie / Systemisches Coaching schaut sich folgende Systeme und Perspektiven des Menschen an:
- Gedanken & kognitive Prozesse
- Glaubenssätze
- Emotionen
- Vision, Werte & Prinzipien
- Verhaltensweisen & Gewohnheiten (Verhaltenspsychologie)
- Soziales Umfeld (Familie, Freundeskreis, Arbeit, Organisation)
- Beruf, Berufung, Purpose, Ikigai
- Analytische Psychologie:
- Träume, innere Bilder
- innere Anteile
- Kindheit, mit kulturellen & familiären Prägungen,
- Einfluss der primären Bezugspersonen (siehe auch Trauma & persönliche Entwicklung)
- Wünsche, Ziele, Hoffnungen, Zukunftspläne (klassisches Coaching)
Die Dimensionen und Ebenen in der Arbeit mit Organisationen können gut betrachtet werden mit dem 4-Quadranten-Modell:
Systemisches Design Thinking
Systemisches Design Thinking wirft einen kreativen Blick auf menschliche Systeme. Dabei dient der Design Thinking-Ansatz dabei, einen komplexen Zusammenhang auf die zentralen menschlichen Faktoren herunter zu brechen und durch Kreativität & Prototyping eine Innovation als Lösung für ein Problem zu gestalten.
Arten menschlicher Systeme:
- einzelner Mensch, Individuum
- Zweier-Beziehungen, Partnerschaft, Freundschaft (mehr zu Beziehungen und Beziehungskompetenz)
- Familie, Freundeskreis
- Teams & Gruppen
- Organisationen:
- Unternehmen, KMUs, Start-Ups, Konzerne
- Vereine
- Verbände
- Genossenschaften
- öffentliche Behörden
- Schulen (mehr zu Schulentwicklung mit Design Thinking)
- Gemeinden, Städte
- Glaubensgemeinschaften
- Länder, Nationen
- Stämme
- Menschheit
Systemisches Design Thinking guckt auf folgende Systeme & Ebenen:
- Anteile & „Elemente“
- Persönlichkeitsanteile
- inneres Team (Schulz von Thun) & innere Archtypen
- Rollen, Positionen in einer Organisation / eines Teams
- Abteilungen einer Organisation
- Team-Rollen
- gruppendynamische Rollen (Alpha-Tier etc.)
Ein hilfreiches Modell für die individuellen Anteile und Verhaltensweisen bietet die Transaktionsanalyse.
- neuro-logische Ebenen, siehe Visionspyramide
- Vision
- Identität
- Werte & Prinzipien
- Kompetenzen
- Gewohnheiten, Verhaltensweisen
- Ressourcen
- Markt-Struktur
- Zielgruppe
- Nische
- Angebot
- Konkurrenten
- Unterstützer, Partner
- soziale Beziehungen
- Gruppenbildung, Bubbles, Small-World-Networks
- Freundschaften
- Spannungen & Konflikte
- Kommunikation
- Umgangston
- Sprachmuster
- Entscheidungsfindung
- Verantwortlichkeiten
- Wertschätzung
- Umgang mit Stress & Konflikten
- Informations-Austausch
- Meeting-Strukturen
- Kultur & Atmosphäre
- Rituale, Bräuche
- Prozesse
- Symbole
- Farben
- Normen, Konventionen
- Soziales Umfeld
- Milieu (vgl. Sinus-Milieus)
- soziale Schicht
- Bildungsgrad
- Habitus
- Persönlichkeits-Entwicklung & Bewusstsein
- Spiral Dynamics – Ebene, vgl. auch Reinventing Organizations
- Moralische Entwicklung nach Kolberg (zum Vergleich verschiedener Entwicklungsmodelle)
- Persönlichkeits-Typ, z.B. nach Meyer-Briggs / MBTI, DISG, Enneagramm
- zentrale Bedürfnisse nach Maslow
Neugierig, mehr darüber zu erfahren?
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