Die Transaktionsanalyse ist eine psychoanalytische Theorie und Reflexionsmethode, bei der soziale Transaktionen analysiert werden, um den Ich-Zustand des Klienten (elterlich, kindlich oder erwachsen) als Grundlage für das Verständnis des Verhaltens zu bestimmen. In der Transaktionsanalyse wird dem Patienten beigebracht, den Ich-Zustand zu ändern, um emotionale Probleme zu lösen. Eric Berne entwickelte Ende der 1950er Jahre das Konzept die Transaktionsanalyse und hat das schöne Buch „Spiele der Erwachsenen“ darüber geschrieben, in der unsere eigenartigen Verhaltensweisen beschreibt, die wir in verstrickten Beziehungen entwickeln.
In diesem Artikel findest du einen kurzen Überblick:
Ego-Anteile in der Transaktionsanalyse
- Eltern-Ich, unterteilt in fürsorgliches und kritisches Eltern-Ich
- Erwachsenen-Ich … entspricht einem entspannten, ausgeglichenen, reflektierten Gleichgewichtszustand
- Kind-Ich, unterteilt in angepasstes, freies und rebellisches Kind-Ich
Fallbeispiel: „Der ständige Machtkampf“
Personen:
- Sarah: Eine erfahrene Teamleiterin, die gerne die Kontrolle behält und ihre Autorität betont.
- Mark: Ein ambitionierter Mitarbeiter, der sich nach Anerkennung und mehr Verantwortung sehnt.
Beschreibung: Sarah und Mark arbeiten in einem Team zusammen. Sarah betont oft ihre Autorität und neigt dazu, Entscheidungen allein zu treffen, ohne Mark angemessen einzubeziehen. Mark, der sich unterbewertet fühlt, reagiert darauf mit passiv-aggressivem Verhalten und untergräbt Sarahs Autorität, indem er Entscheidungen in Frage stellt oder sie hinter ihrem Rücken kritisiert.
Dysfunktionales Verhaltensmuster: Sarah und Mark befinden sich in einem ständigen Machtkampf. Sarah übt ihre Autorität aus, ohne die Meinungen und Ideen von Mark angemessen zu berücksichtigen. Mark hingegen versucht, seinen Unmut auf subtile Weise auszudrücken, indem er Sarah hinter ihrem Rücken kritisiert und Entscheidungen in Frage stellt. Dies führt zu einem angespannten Arbeitsklima und einer ineffektiven Zusammenarbeit.
Aus transaktionsanalytischer Sicht: In diesem Fallbeispiel werden die dysfunktionalen Verhaltensweisen von beiden Seiten deutlich. Sarah verwendet ihre Position, um Macht auszuüben, während Mark passiv-aggressives Verhalten zeigt, um seine Frustration zum Ausdruck zu bringen.
Konfliktbeschreibung mit den drei Ich-Anteilen gemäß der Transaktionsanalyse
Eltern-Ich: Sarah repräsentiert das Eltern-Ich. Sie übernimmt die Rolle der autoritären Figur, die Kontrolle und Autorität ausüben möchte. Sie betont ihre Erfahrung und Autorität, um ihre Entscheidungen durchzusetzen, ohne die Meinungen und Beiträge von Mark angemessen zu berücksichtigen. Sarah ist bestrebt, die Regeln und Erwartungen festzulegen und erwartet von Mark, dass er sich ihnen fügt.
Kind-Ich: Mark verkörpert das Kind-Ich. Er sehnt sich nach Anerkennung und Verantwortung. Er fühlt sich jedoch von Sarahs autoritärem Verhalten und ihrer mangelnden Einbindung frustriert und unterbewertet. Statt dies offen zu äußern, zeigt er passiv-aggressives Verhalten, indem er Sarah hinter ihrem Rücken kritisiert und ihre Entscheidungen in Frage stellt. Mark fühlt sich möglicherweise hilflos und versucht, indirekt seine Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen.
Erwachsenen-Ich: Das Erwachsenen-Ich repräsentiert den rationalen und ausgewogenen Teil der Transaktionsanalyse. In diesem Konflikt könnte der Vorgesetzte oder ein neutraler Vermittler die Rolle des Erwachsenen-Ichs übernehmen. Sie analysieren die Situation objektiv und suchen nach Lösungen, um die Kommunikation und Zusammenarbeit zu verbessern. Der Fokus liegt darauf, die Bedürfnisse beider Seiten zu verstehen und konstruktive Wege zu finden, um ihre Ziele zu erreichen.
Zusammenhänge mit anderen Methoden und psychologischen Modellen
Die Transaktionsanalyse hilft für:
- Erklärung absurden Verhaltens von sonst gesunden Erwachsenen, zur Analyse von Teufelskreisen und Konflikten
- Analyse von Gruppendynamiken
- Nutzung im Rahmen von Coaching oder Psychotherapie
- Aufdecken der Anteils-Konstellation in Systemischen Aufstellungen
- Vorbereitung einer Lösungs-Intervention z.B. mit Hypnose, Ego-State-Therapie oder Autogenem Training
- Vorbereitung von schwierigen Gesprächen durch Selbstreflexion (in welchem Ego-State bin ich gerade?)
- Psychologische Modellbildung, wie zum Beispiel:
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